Heute haben wir eine schlechte und eine gute Nachricht für euch. Die schlechte Nachricht ist, das hier ist leider der letzte Teil von unserem Japan Reise Bericht. Auch 3 Wochen Japan Reise, rund um das Thema Auto und Tuning haben irgendwann ein Ende und zwar mit dem heutigen 17. Bericht. Für das Finale haben wir euch noch etwas wirklich Spezielles und Legendäres aufgehoben!
Ein absolutes Traumauto und ein Grund für die Liebe zum Skyline GT-R von unserem Skyline Freak Ralf ist der berühmte Nissan Skyline R34 GT-R V-Spec N1 von Mine's. Und genau dahin nehmen wir euch heute mit.
Zur legendären Tuningschmiede Mine's Motor Sports und seinem Mine's BNR34, der berühmt und berüchtigt wurde durch das Hot Version Video auf YouTube. Etwa 1 bis 1,5 Stunden Autofahrt von Tokyo entfernt liegt an der Bucht von Otawa die kleine Firma Mine's. Selbige wurde im Mai 1985 von Michizo Niikura gegründet. Anfangs wurden nur Steuergeräte umprogramiert und auf Kundenwunsch zur Leistungsverbesserungen „Aftermarket Teile“ wie Abgassysteme, Nockenwellen, Fahrwerksteile, Bremssysteme und Carbon/ Kevlar Karosserieteile verbaut. Da der Aftermarket-Teilemarkt zur damaligen Zeit sehr überschaubar war, fing Niikura San an, selbst Teile zu entwickeln. Hierbei entstand der Mine's Grundgedanke. Ein Fahrzeug sollte "Simple, Beautiful, & Fast" sein. Wobei das Zusammenspiel der drei Komponenten Fahren, Beschleunigen und Bremsen das Wichtigste sind. Laut ihm sind originale Takata-Renngurte natürlich ein Muss für jedes japanische Tuning-Auto!
Ziel ist es die „perfekte Schönheit“ aus einem Serien Fahrzeug zu entlocken, sei es bei der Leistung, der Optik, dem Sound und auch der Fahrdynamik. Diese Schönheit versucht er bei allen japanischen Autos zu finden, aber bei den Nissan GT-R Modellen ist es immer eine besondere Herausforderung. Dabei ist es egal ob es sich um ein älteres Modell wie z.B. dem R32 bzw. den R34 handelt oder ob er sich dem aktuellen R35 GT-R Modell annimmt. Alle Modelle haben eine schöne Basis für die späteres High End Tuning mit schlichtem Aussehen. Simple, Beautiful, & Fast.
Die Fahrzeuge sollen zuverlässig und einfach zu Fahren sein, sozusagen ein Rennwagen mit Daily Car Charakter. Es geht um Funktionalität und nicht nur um den Schein auf den ersten Blick. Niikura San ist ein Mann mit Vorrausblick und weiß genau, was nötig ist, um schnelle Autos noch schneller zu machen. Das perfekte Beispiel dieser Firmen Philosophie und der Arbeit von Niikura San ist der Nissan Skyline R34 GT-R V-Spec N1.
Wir hatten die große Ehre und konnten beim Besuch der Firma Mine's diese Auto hautnah erleben. Der R34 steht nicht als Ausstellungstück in der Firma oder in irgendeinem speziellen Showroom. Nein das Auto wurde gebaut um gefahren zu werden und wo stellt man Fahrzeuge hin wenn Sie gerade nicht auf der Rennstecke unterwegs sind? Richtig … Zuhause in die eigene Garage.
Niikura San erwies uns die große Ehre und zeigte uns den Mine's BNR34 in seiner privaten Garage bei sich zuhause. Er fuhr uns in seinem Daily Nissan Note ein paar Kilometer zu seinem eigenen Haus. Kurz darauf standen wir vor einer Fertiggarage und uns stockte der Atem als er das Tor hoch rollte.
Hier stand er: Das Einhorn unter den Godzillas. In der Garage stand aber nicht nur der Nissan Skyline R34 GT-R V-Spec N1 in strahlendem weiß, sondern links daneben glänzte das Nissan R35 GT-R Mine's Democar und rechts daneben stand ein weiteres Einhorn. Seine Streetversion Nissan Skyline R34 GT-R V-Spec II, nur in der Farbe Millennium Jade. Ich glaube Ralf war in diesem Moment kurz vor einem dreifachen Herzinfarkt.
Niikura San hat es sich nicht nehmen lassen und hat den R34 GT-R aus der Garage gefahren, damit wir ihn einmal live hören konnten und ihn und die anderen beiden GT-R's in Ruhe ansehen und fotografieren konnten. Der Stolz von Niikura San war deutlich zu sehen, als er als GT-R Enthusiast sein Prachtstück mit einem anderen GT-R Besitzer teilen konnte. Diese Verbindung braucht keine Worte oder ähnliches. Zwei GT-R Besitzer verstehen sich ohne Worte und teilen diese tiefe Leidenschaft, egal woher man kommt oder wie alt man ist. Daher wundert es uns uns nicht das auch der GT-R Liebhaber Paul Walker vor seinem Tod Niikura San einen Besuch abstattete. Bei einer privaten Reise nach Japan kam er zu Mine`s und durfte diese Leidenschaft mit Niikura San teilen.
Aber was macht diesen weißen Nissan Skyline R34 GT-R V-Spec N1 so besonders? Was unterscheidet ihn von anderen japanischen Tunern wie zum Beispiel MCR oder Top Secret? Er wurde abgestimmt, nicht nur zu Show-Zwecken, sondern vielmehr, um Japans Rennstrecken so schnell wie möglich zu umrunden. Und genau das hat dieser R34 auch geschafft. Er schaffte mit der vollständigen innenausstattung und der richtigen Balance an Tuning der Motor-, Fahrwerks- und Aerodynamikteilen auf dem Tsukuba Circut eine sensationelle Rundenzeit von 0:57.746 Sekunden.
Zum Vergleich andere Rundenzeiten von Europäischen Fahrzeugen: Porsche 911 GT3 RS (991) mit einer Rundenzeit von 1:00.70 Minuten oder einem Audi R8 V10 Plus (MK II) mit einer Rundenzeit von 1:02.21 Minuten oder einem Ferrari 458 Italia mit 1:02.24 Minuten oder der BMW M4 mit 1:04.81 Minuten und um die Italienische Ehre zu verteidigen ein Fiat Punto 1,2 (MKI) mit 1:19.00 Sekunden. (Im Jahr 2019, laut FastesLaps.com.) Die aktuell schnellste Time Attack Rundenzeit in 2019 ist 0:50.366 Sekunden auf der ca. 2 KM langen Strecke.
Für die fast unschlagbare Rundenzeit war es ausschlaggeben das der R34 die optimale Balance zwischen Leistung und Gewicht hat. Beim Fahrtest für das Hot Version Video wurden zwei professionelle Fahrer eingeladen dieses Auto zu testen. Tsuchiya San und Orido San waren überwältigt und beeindruckt von der Leistung des Skylines. Er war zur damaligen Zeit einer der schnellsten Fahrzeuge die für die Straße optimiert wurden. Sie sagten: "Er ist so schnell, dass sogar ein Toter schreien wird." Die brutale Leistung von 650 PS bei 2,6 Litern Hubraum war Anfang der 2000er ein sehr hohes Leistungslevel. Zum Vergleich der R34 GT-R „Lieblingskonkurrent „ der BMW M3 E46 hatte, durch den Tuner G-Power im Jahr 2009, nur 450 PS bei 3,6 Litern Hubraum, trotz Kompressor Kit. Deswegen ist dieser R34 GT-R nicht nur ein Auto sondern eine Legende auf vier Rädern, welches die Skyline GT-R-Enthusiasten immer wieder in ihren Bann zieht. Dieses Auto war unter anderem der Anstoß für Ralfs eigenes GT-R Projekt:
„ Ich kaufe mir einen Nissan Skyline GT-R und versuche ihm seine perfekte Schönheit zu entlocken. “
Zum Schluss möchten wir noch sagen, dass die Japanreise für uns ein unvergessliches Erlebnis war. Wir sind sehr dankbar für alles was wir erlebt haben, für alle Menschen die wir kennenlernen durften und wir sind immer noch beeindruckt wie die Faszination rund um Autos und Tuning in Japan gelebt wird. Wir hoffen, dass wir euch durch die Berichte und die Bilder die Leidenschaft vermitteln konnten.
Wir haben für uns beschlossen wieder in dieses bemerkenswerte Land zu reisen und wir nehmen euch das nächste mal gern wieder mit und teilen mit euch Bilder und Geschichten aus dem Land der aufgehenden Sonne und der legendären Autos.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Die Liebe zum GT-R ist etwas besonderes. Diese Faszination kann man kaum beschreiben, das Gefühl wenn man einen GT-R sieht, der Klang, wenn man ihn hört und die Freude wenn man ihn fährt.
Man kann es nicht in Worte fassen aber jeder GT-R Freak kennt es. So ein Freak ist Hiroyuki Yasui von GLOBAL AUTO CO. LTD in Osaka.
Da Ralf selbst einen Nissan Skyline R33 GT-R besitzt,war es ein Pflichtstopp auf unserer Reise, damit beide GT-R Freaks sich kennenlernen und ihre Leidenschaft gemeinsam teilen können. Mitte der 2000er hat Hiroyuki Yasui angefangen unter dem Namen GLOBAL AUTO gebrauchte JDM- Sportwägen wie zum Beispiel Skyline GT-R, Toyota Supra, Honda NSX, Mazda RX-7 usw. in Japan zu verkaufen. Er spezialisierte unter anderem auf seltenste limitierte Skyline GT-R's, wie den Nissan R34 GT-R Z-Tune oder Nissan R33 GT-R 400R.
Global Auto hat sich seit dem zu einem der größten JDM-Autohändler in Zentraljapan hochgearbeitet. Sie verkaufen JDM-Autos im Inland und bieten einen weltweiten Versand- / Exportservice an. Dabei haben sie den größten Lagerbestand an modifizierten Skyline GT-R's und einen enorm großen Bestand an OEM und Tuning-Carparts. Zusätzlich bieten Sie noch Tuning- und Umbaudienste an.
Als wir im Sommer 2018 da waren, stand der Platz voll mit beeindruckenden R32, R33, R34 und R35 GT-R's und einem schönen Honda NSX Type R. Man kann sich die Autos in Ruhe auf dem Platz ansehen. Da in Osaka Stellfläche sehr gefragt und dadurch auch sehr teuer ist, sind die Autos auf der Ausstellungsfläche allerdings sehr eng aneinander geparkt.
Unser Ralf ist ja bekanntlich ein kleines „GTR-Wikipedia“, er kennt sich gut aus rund um das Thema Nissan Skyline GT-R und auch rund um die Sondermodelle und weiß bei einigen auch wo diese Modelle aktuell stehen bzw. wer die Besitzer sind. So hat es auch keinen gewundert als er Herrn Hiroyuki Yasui nach seinen im Privatbesitz befindenden Sondermodellen gefragt hat.
Er fragte ganz höflich ob er den Nissan Skyline R34 GT-R Nismo Z-Tune oder den Nissan Skyline R33 GT-R 400R oder den Nissan Skyline R32 HKS Zero-R sehen könnte. Für ihn würde ein Traum in Erfüllung gehen wenn er diese besonderen Autos einmal live sehen könnte.
Herrn Hiroyuki Yasui schmunzelte und sagte uns ein Mitarbeiter wird uns zu der Halle bringen in der die Fahrzeuge aktuell untergestellt sind. Er entschuldigte sich schon jetzt dafür das die drei Autos aktuell beengt in der Halle stehen, da aufgrund der Taifun Saison und der vorhergesagten Unwetter die Autos schon in Sicherheit gebracht wurden.
Ein echter Nissan Skyline GT-R ist weltweit schon eher eine Seltenheit, aber was macht diese drei Modelle so besonders? Wir möchten euch kurz ein paar Daten dazu zeigen.
Der Nissan Skyline R34 GT-R Nismo Z-Tune ist eine „Abschieds-“ Edition des R34 Baureihe. Es wurden damals 19 Stück umgebaut. Diese 19 Stück, die sich durch spezial Plaketten ausweisen, haben ein besonderes Feintuning von der Nismo Omori Factory bekommen. Nismo hat diese Edition zu Ihrem 20 Jährigen Firmen Jubiläum mit einem 2,8 Liter RB Motor mit 507 PS und einigen Rennsportteilen optimiert.
Der Nissan Skyline R33 GT-R 400R wurde nach dem großen Erfolg vom 24h Rennen in LeMans 1995/1996 als Symbol für den Triumph auf der Rennstrecke gebaut. Die Leistungstärkste GT-R R33 V-Spec Version, mit 280 PS ( auf dem Papier) wurde zu einem PS Kraftprotz mit 400 PS und einem 2,8 Liter RB-X GT2 Motor. Zusätzlich wurden wieder einige Rennsportteile verbaut.
Zuletzt noch der Nissan Skyline R32 HKS Zero-R. Dieses Model ist einer der seltensten Skyline GT-R Modelle die es in der Nissan Skyline Geschichte gibt. Dieses Model ist von HKS speziell gebaut worden, mit einer eigenen HKS Fahrgestellnummer. Eine Kleinserie von 10 Stück war damals nicht wirtschaftlich, aufgrund der extrem hohen Kosten für Crashtests. Somit schrumpfte die Auflage auf 4 Stück, wovon 3 Stück bei HKS geblieben sind.
2006 gab es eine Neuauflage des bestehenden Zero-R, da die Crashtest Vorgabe, nicht mehr gültig war. Die verbleibenden drei Zero-R wurden u.a. auf einen neuen technischen Stand upgegrade und mit mehr Leistung ausgestattet. Einen dieser drei Zero-R's konnten wir bei GLOBAL AUTO CO. LTD sehen, so ein Auto live zu sehen ist für Fans der Szene ein 6er im Lotto.
In der GT-R Szene geht bis heute immer noch das Gerücht um, das auf dem HKS Friedhof 6 weitere nie ausgelieferte Zero-R auf Ihre Wiederbelebung warten.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Wir werden euch heute mit ein wenig Geschichte und Jahreszahlen erfreuen aber nur keine Angst, das Lesen lohnt sich und es ist sicher auch nicht so langweilig wie damals im Geschichtsunterricht. Toyota ist ein Autohersteller, das wissen wir alle aber womit hat die TOYODA Geschichte angefangen? Nein wir haben uns nicht verschrieben, denn das heutige ToyoTa hieß früher ToyoDa.
Sakichi Toyoda war der Gründer der Toyoda Firma und der Erfinder des ersten Holzhandwebstuhls. Die Anfänge der Toyota Firmengeschichte liegen somit nicht in der Fortbewegung sondern in der Industrialisierung des Baumwollhandwerks.
1890 wurde der erste Holzhandwebstuhl erfunden um große Mengen von Baumwolle zu Garn zu spinnen. Im Vergleich zu dieser Zeit wurde in Europa noch mit dem Spinnrad gesponnen. An alle die sich nun fragen was ein Spinnrad ist, daran hat sich die Märchenfigur Dornröschen in den Finger gestochen und ist in ihren tiefen Schlaf gefallen. Dies aber nur am Rande.
Die nächsten Jahre konzentrierte sich Toyoda-San darauf seine Holzgeräte zu verbessern, anfangs durch den Einsatz von Holz und Metall und später dann den Antrieb von Personenantrieb auf maschinellen Antrieb durch Wasserkraft oder Dampfantrieb. 1910 besuchte Toyoda-San mit seinem Sohn Toyoda Kiichirō Europa und Amerika um sich dort von der Industrialisierung inspirieren zu lassen.
Zur gleichen Zeit wurden vergleichsweise im Jahr 1899 in Italien Fiat und in den USA 1903 die Ford Motor Company gegründet. In den darauf folgenden Jahren wurden weitere Automobilmarken gegründet, u.a. z.B. im Jahr 1916 die Firma BMW.
1914 brach der erste Weltkrieg aus, welcher die Automobilbranche in eine erste weltweite Krise stürzte, da die Firmen u.a. zum Waffen- und Munitionsbauen gezwungen wurden.
Nach dem Krieg begann schließlich wieder der Aufschwung. 1921 gab es bereits 5 Millionen verkaufte Ford Model T Fahrzeuge. 1929 reiste der Sohn Toyoda Kiichirō nach seinem Maschinenbaustudium nach Europa um das Patent für die „automatisierte Webmaschine“ zu beantragen und sich die aufstrebende Automobilbranche genauer anzusehen.
Im darauf folgenen Jahr 1930 entwickelte Kiichirō den ersten kleinen Benzinmotor, bisher waren die Motoren immer sehr groß. Leider verstarb im selben Jahr auch sein Vater und der Toyoda Gründer Sakichi Toyoda.
1931 wurde in Europa die Marke Porsche gegründet.
Das Automobilthema ließ Kiichirō nicht los, so kaufte er 1933 einen Chevrolet Sedan und zerlegte diesen in seiner Werkstatt um ihn genauer zu erforschen.
Zwei Jahre Später im Jahr 1935 kam die ersten Toyoda Automobil Modelle auf den japanischen Markt. Das Personenkraftfahrzeug der Model A1 und das Nutzfahrzeug der Truck G1. Dies war ein erster Meilenstein für die Japanische Automobilbranche.
Der Erfolg der Toyoda Modelle sprach für sich. Somit gründete 1937 Kiichirō Toyoda mit seinem Cousan Eiji Toyoda die Toyota Motor Cooperation. Toyoda Eiji war einer der späteren Mitgründer der Nobelmarke Lexus.
1937 war für die deutsche Automobilbranche ebenfalls ein wichtiges Jahr, weil in diesem Jahr der Volkswagen Konzern gegründet wurde und im Jahr darauf der VW Käfer seinen Verkaufsstart hatte.
Im selben Jahr musste Toyota seinen Produktionsablauf für die Trucks abändern, da diese wegen des Pazifik Krieges für das Militär gebaut werden mussten.
1939 brach dann der zweite Weltkrieg aus und veränderte die Automobilwirtschaft ein zweites Mal, da viele Firmen für die Kriegs-Produktion umgerüstet wurden.
1945 war ein hartes Jahr für Japan, welches mit den Atombomben über Hiroschima und Nagasaki in der Kapitulation von Japan gipfelte. Das Ende des zweiten Weltkrieges war für Toyota sozusagen Glück im Unglück, denn nur so konnte ein weiteres Unglück vermieden werden. Es war nämlich geplant in diesem Jahr die Toyota Werke in Japan zu bombardieren, wozu es Gott sei dank nicht mehr kam. Der Hersteller Mazda hatte dieses Glück nicht, er hat bis heute ein Hauptwerk in Hiroschima und war damals ebenfalls von der Bombardierung betroffen.
1947 brachte Toyota den ersten Kleinwagen raus, das Model SA.
1948 wurde Honda Motor Co. Ltd. gegründet.
Ein automobiler Meilenstein bei Toyota war der Toyota Crown, dieser erschien das erste Mal im Jahr 1952. In diesem Jahr verstarb leider Kiichirō Toyoda mit nur 58 Jahren. Mit seinem Tod endet die Erfolgsgeschichte von Toyota aber natürlich nicht, im Gegenteil: Toyota gehört mit VW und General Motors zu den größten Automobilherstellern weltweit.
Das Toyota-Gedenkmuseum für Industrie und Technologie zeigt nun die Lebenswerke von Sakichi Toyoda (Gründer von Toyoda) und Toyoda Kiichirō (Gründer von Toyota) in einem sehr lebendigen und interessantem Rahmen. Im zweiten Teil des Museums sieht man ebenfalls wie sich die Fahrzeuge, der Fahrzeugbau und die Fahrzeugteile in den letzten Jahren verändert und verbessert haben.
Ein schönes Beispiel ist die simple Erklärung anhand der Frontscheinwerfer von den ersten Scheinwerfern mit Glühbirnen bis hin zu Xenon Scheinwerfern. Wie funktionieren die jeweiligen Scheinwerfer und wie sind diese Aufgebaut.
Oder wer schon immer mal sehen wollte wie ein Getriebe funktioniert und was die baulichen Unterschiede von einem Automatik- und einem manuellen Getriebe sind, kann sich hier alles in Ruhe ansehen und veranschaulichen lassen.
Schön anzusehen ist auch wie die Produktion eines Autos im Werk aussieht. Hier ist eine kleine Produktionsstraße aus den früheren Jahren aufgebaut, welche zeigt wie Motorblöcke und Kurbelwellen hergestellt werden. Sehr Imposant ist es ebenfalls anzusehen, wie es auf Knopfdurck zur sogenannten Hochzeit kommt. Die Hochzeit bezeichnet das Zusammenführen der Karosse mit dem Motor und dem kompletten Antriebsstrang.
Die Veränderung der Modelle während der letzten 80 Jahre wir mit den ausgestellten Fahrzeugen sehr gut verdeutlicht. Da Toyota dabei auch nicht nur in die Vergangenheit schaut, sieht man ebenfalls einen Ausblick in die Zukunft: Diese liegt weiterhin in den Hybrid Modellen und dem Wasserstoff Antrieb für eine saubere Zukunft.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Nagoya ist die Hauptstadt der Präfektur von Aichi. Eine Präfektur kann man bei uns mit einem Bundesland vergleichen. Die Stadt Nagoya ist fast doppelt so groß wie München und ist für seine Automobilindustrie bekannt. In der Präfektur Aichi liegt die Geburtsstadt der Automobilmarke TOYOTA, in der kleinen Stadt Toyota befinden sich dann auch mehrere Toyota Werke.
Direkt in der Mitte zwischen Nagoya und der Stadt Toyota liegt das Toyota Automobile Museum, dieses Museum zeigt die weltweite Geschichte des Automobils und der Automobilkultur.
Seit 1989 zeigt das Museum auf zwei Stockwerken eine Sammlung von rund 140 Fahrzeugen. Hier entdeckt man die Geburtsstunde der heutigen Automobilen Wirtschaft, von der Pferdekutsche über die ersten automobilen Versuche bis hin zum ersten serienproduzierten Toyoda Modell AA. Einige Ausstellungsstücke stammen aus 1890 und diese Fahrzeuge sind noch fahrtauglich und werden zu speziellen Events zurück auf die Straße geholt.
Im ersten Obergeschoss werden liebevoll restaurierte Autos von 1890 bis 1949 gezeigt. Hier sieht man deutlich wie sich in diesen 60 Jahren die Autos weiterentwickelt haben und trotzdem jede Marke ihr individuelles Highlight hatte. Man erkennt deutlich von Jahr zu Jahr wie sich die verschieden Marken und die Herkunftsländer individuell geprägt haben aber auch gegenseitig inspiriert haben. Die Innovationen aus Japan, den Vereinigten Staaten und Europa haben die Weltwirtschaft und die gesamte Welt, die letzten 100 Jahre geprägt. Hier sieht man neben den verschiedenen Motor und Antriebsmöglichkeiten auch sehr interessante Design Versuche. Zu dieser Zeit gab es schon die ersten Versionen von Elektromotoren, die aber von den Benzinmotoren sehr schnell verdrängt wurden. Die ersten Fahrzeuge und Bauteile waren aus Holz und Metall. Wir haben Felgen aus Holz gesehen, was würde dazu der TÜV heutzutage sagen? Dunlop war einer der ersten Hersteller für Autoreifen, eine verfügbare Reifengröße war 895x135. Einen großen Sprung in der Automobilentwicklung gab es ab den 1950er Jahren. Diese Jahre waren auch bekannt als Wirtschaftsboom oder Wirtschaftswunderzeit. Nach dem Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren und der erfolgreichen Industrialisierung, boomte das Geschäft der Autobauer mit der Mittelschicht. Die Vollbeschäftigung und der Traum vom guten Leben sorgte für streben nach Konsum und Luxusgütern. Wer ein Auto hatte war etwas besonderes.
Der VW Käfer wird ein Symbol des deutschen Wirtschaftswunders. Und auch die amerikanischen und japanischen Hersteller profitierten von der neuen Wirtschaftssituation. Alle Hersteller konzentrieren sich auf Fahrzeuge für „Jedermann“.
Im zweiten Obergeschoss sieht man die Fahrzeuge von 1950 bis jetzt. Es begann mit den Fahrzeugen die sich jeder leisten konnte und in denen die ganze Familie Platz hatte.
Dann ging es los mit den Fahrzeugen für besondere Bedürfnisse. Cabrios für den Sommer, Zweisitzer für Fahrspaß ohne Kinder, die ersten PS Boliden und die ersten Luxusfahrzeuge.
In den 60 Jahren begannen die Automobilbauer mit ihrem Traum vom Fahren, die heutigen Legenden zu produzieren. Die 90er waren gerade besonders bei den japanischen Herstellern das goldene Jahrzehnt. Hier wurden atemberaubende Modelle auf den Markt gebracht die heute noch jung und alt faszinieren.
Die aktuelle Vergangenheit aus den 2000er nimmt in diesem Museum ebenfalls einen großen Stellenwert ein. Die heutige Automobilindustrie steht vor einem Wendepunkt wie vor hundert Jahren. Wir kehren zu den Ausgangspunkten zurück und konzentrieren uns auf die Zukunft der Mobilität mit dem Ziel die Mobilität weiterzuentwickeln. Bei Toyota war die Zukunft von Morgen der LEXUS LFA. Die Entwicklung eines Supersportlers sorgte in der Automobilindustrie für Aufsehen.
Ebenfalls für Aufsehen sorgte der erste vollautomatische Bus ohne Fahrer der während der Expo 2005 in Japan auf dem Eventgelände die Besucher transportierte. Seit diesem Zeitpunkt tüftelt Toyota weiterhin an der Zukunft der Mobilität und zeigt dies mit dem ersten Serien produzierten Wasserstofffahrzeug und dem Ziel bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo, die öffentliche Mobilität durch 200 Wasserstoffbusse zu verändern.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Ein Museum ist meist langweilig. In der Schule musste man immer irgendein Museum besuchen, sei es mit toten Tieren, uralten Objekten oder seltsamen Bildern und vor einem stand eine Person, die in gleichbleibender, gelangweilter Stimme irgendwelche Daten herunter betet. Es riecht ganz muffig und man freut sich wenn man endlich wieder raus kommt und ein Eis kaufen kann.
Dieses Museum das wir heute besuchen ist anders. Es ist legendär. Es kostet keinen Eintritt aber um es besuchen zu dürfen, muss man sich vorher anmelden, sonst darf man das Gelände nicht betreten. Es gibt nur zwei Führungen am Tag und es dürfen nur Gruppen bis max. 40 Personen in die heiligen Hallen.
Wir reden natürlich vom berühmten Nissan Museum, der Nissan Heritage Collection. Sie befindet sich auf dem Nissan Werksgelände in der Stadt Zama, westlich von Yokohama. Am Eingang wird man freundlich vom Pförtner empfangen und muss sich ausweisen inkl. der Anmeldebestätigung der Museumsführung. Ohne Anmeldung kommt man nicht aufs Gelände und somit auch nicht in die Nissan Heritage Collection.
Bis die Führung offiziell los geht kann man sich im Vorraum frei bewegen und die ersten Ausstellungsstücke betrachten. Hier gab es wieder eine große Sammlung an Modellautos und einige Nissan/Datsun Oldtimer und ein Motor aus dem R35 GTR. Die Wände sind verziert mit Bildern von schönen Motorsportmomenten und Siegen.
Eins der bekanntesten Bilder der Nissan Heritage Collection ist das graue Rolltor mit der weisen Schrift „Nissan Heritage Collection“. Vor diesem Tor sammeln sich die Besucher und die Spannung steigt bis das Tor sich öffnet. Hinter dem Tor erwartet einen eine ca. 5600 qm große Halle mit ca. 300 Ausstellungsstücken. Wenn das Tor sich öffnet bekommt man eine 25 minütige Tour auf Japanisch. Leider konnten wir das nicht verstehen, aber die Erklärschilder an den Fahrzeugen waren auf Englisch und Japanisch. Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich in den letzten 80 Jahren die Marke Nissan gebildet, entwickelt und verändert hat. Unter den Oldtimer Ausstellungsstücke waren nicht nur Personenkraftwagen sondern auch die ersten Pick Ups und auch Nutzfahrzeuge wie Feuerwehrautos und Polizeiautos.
Das bemerkenswerteste an den Fahrzeugen ist neben dem neuwertigem Zustand, das ca. 90% der Fahrzeuge fahrtauglich sind. Das heißt, man könnte im Museum einfach einsteigen, den Motor starten und aus der Halle herausfahren. Das mit dem herausfahren wird auch gemacht, nicht von den Besuchern sondern von den Mitarbeitern. Es handelt sich bei der Nissan Heritage Collection um ein aktives Museum. Die Ausstellungstücke werden regelmäßig, an andere Nissan Standorte verliehen und bei Events ausgestellt und gefahren.
Die meisten Autos sind ohne Absperrung dort ausgestellt. Man kann ganz nah an die Legen ran, aber das oberste Gebot ist, man darf nichts anfassen!! Die japanischen Besucher halten sich auch streng daran, leider erkennt man hier schnell die europäischen Besucher, die einfach an den Autos herumfummeln und alles antatschen. So etwas gehört sich nicht ! Egal ob Kind oder Erwachsener und auch als Medienvertreter macht man das nicht. Aus Respekt und aus Anstand hält man sich an die Regeln des Museums.
Im hinteren Bereich der Nissan Heritage Collection sind die Rennwägen und Legenden der letzten Jahrzehnte aufgereiht. Diese Fahrzeuge sind dezent abgesperrt, da diese unbezahlbar und sehr wertvoll sind. Hier stehen legendäre Fahrzeuge wie das Nissan 350Z Nismo GT500 Race Car aus dem Jahr 2005. Oder der Endless Advan Nissan Skyline R34 GTR. Dieser GTR wurde 2002 und 2003 Meister in der Serie Super Taikyu N1. Als absoluter Kontrast dazu, stand neben dem Sprit vernichtenden, feuerspeienden Godzilla ein ökologisch vertretbares rein elektrisches Rennfahrzeug, der Nissan Leaf Nismo RC aus 2011. Das weltweit erste voll elektrische Rennauto. Der Leaf RC ist ein ehemals Serienfahrzeug, das für die Rennstrecke umgebaut wurde. Der Motor und die Batterie sind aus dem Serien Nisan Leaf, das Bodykit, der Innenraum usw. sind an die Rennstrecke angepasst worden. Der 107 PS starke E-Motor ist im Vergleich zum Endless Advan Nissan Skyline R34 GTR Motor mit über 500 PS eher eine Starthilfe als ein Gegner.
Aber in der Nissan Heritage Collection sieht man deutlich dass Nissan das Thema Motorsport schon immer liebte und lebte. Daher sind wir gespannt was die Zukunft bei Nissan bringt und wie sich die Nissan Heritage Collection dadurch verändert. In der Nissan Heritage Collection stehen derart viele fantastische Fahrzeuge, so dass wir leider nicht auf jedes einzelne eingehen können. Wer aber mehr Informationen zu den einzelnen Fahrzeugen haben möchte oder sich darüber austauschen möchte kann sich gern beim Fotograf Ralf melden.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Wer die Automarke Nissan kennt und liebt für den gibt es neben den legendären 3 Buchstaben GT-R noch eine weitere Bezeichnung die für Gänsehaut sorgt. Die Marke Nissan Motorsports International auch eher bekannt als NISMO. Wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben die legendäre NISMO Omori Factory besucht.
Ein paar Nissan Ingenieure hatten einen Traum, sie wollten die durchaus schönen Nissan bzw. damaligen Datsun Modelle angetrieben durch ihre Leidenschaft für den Motorsport perfektionieren und mit einem unverwechselbaren Design versehen. Seit 1936 ist Nissan im Motorsport beteiligt und hat einige Erfolge erfahren. Aus diesem verrückten Traum entstand 1984 Nissan Motorsport International Co., Ltd. bzw. die Abkürzung NISMO. Hier arbeiteten nur die Besten der Besten Nissan Ingenieure und Mechaniker mit kompetenter Unterstützung durch Rennfahrer des Nissan Werkteams. Diese Zusammenarbeit schaffte den Grundgedanken der Marke NISMO. „NISMO ist der Inbegriff für ultimative NISSAN Performance, entwickelt auf dem anspruchsvollsten Testgelände der Welt , der Rennstrecke.“
Immer wenn man eine NISMO Plakette sieht, weiß man, dass es sich um etwas ganz Besonderes handelt. Herausragende Ingenieurskunst mit einem unverkennbares Design, und alles wird angetrieben von der grenzenloser Leidenschaft zum Motorsport. Bei NISMO ist der Name Programm, Nissan Motorsport steht für besondere, sportliche Fahrzeuge für ein einzigartiges, aufregendes und authentisches Fahrerlebnis.
Diese Leidenschaft prägte Nissan und formte Mythen und Legenden mit der Zeit. Das Ziel war es, die großen und erfolgreichen Modelle etablierter europäischer und amerikanischer Hersteller zu besiegen. 1990 schufen Nissan und die Rennsportabteilung NISMO eine gefürchtete und damals scheinbar unbesiegbare Bestie. Von 1990 bis 1993 siegte der Nissan Skyline R32 GT-R bei allen Rennen, an denen er teilgenommen hat. Die Motorsportwelt und die Fédération Internationale de l’Automobile ( kurz FIA) waren sprachlos. Die sportliche Limousine aus dem Hause Nissan sorgte für großes Aufsehen und erhielt dabei den legendären Spitznamen „Godzilla“. Hier beginnt auch die Tradition, das Gefühl von Motorsport auf unsere Straßenfahrzeuge zu übertragen. Die NISMO Modelle bieten ein atemberaubendes, sportliches Design bei perfekter Aerodynamik. Diese ermöglicht einen maximalen Anpressdruck für bessere Straßenhaftung und Details wie der Heckdiffusor, der Heckspoiler und die Seitenschweller reduzieren den Luftwiderstand.
2013 wurde das heutige NISMO Headquarter eröffnet, welches wir besucht haben. In den diesem legendären Gebäude, befindet sich neben dem Showroom, auch eine Werkstatt und ein NISMO Shop. In der Werkstatt können Nissan und Datsun Besitzer ihre Fahrzeuge zur ganz normalen Inspektion bringen oder die Old- & Youngtimer restaurieren lassen und natürlich auch die Motorsportumbauten machen lassen.
Im Showroom werden für Nissan-Enthusiasten Träume war. Hier kann man die NISMO Geschichte und das NISMO Rennsport Gefühl spüren. An den Wänden sieht man neben dem Berühmte Le Mans Rennwagen, die Erfolgsgeschichte anhand der riesigen Pokalwand mit den ausgestellten Rennoutfits einiger Siegesfahrer.
Einige der Sieger- und Legenden Fahrzeuge sind in einer wechselten Ausstellung hautnah zu sehen. Man riecht die Rennstreckenbewegung an den Ausstellungsfahrzeugen! Nein, wir haben uns diesen Geruch nicht eingebildet, da die Gruppe A Skyline GT-Rs regelmäßig für Events auf der Rennstrecke artgerecht bewegt werden. Da nicht alle Fahrzeuge in den Showroom passen hat NISMO eine kleine Modellauto Ausstellung aller bekannten Rennfahrzeuge ausgestellt.
Eine Auswahl der aktuellen NISMO Fahrzeugpalette ist ebenfalls ausgestellt und man kann als Besucher sich diese Fahrzeuge in Ruhe ansehen und Probesitzen. Apropos Probesitzen, wer mal auf den NISMO Porzellan Sitz muss, kann und sollte das tun. Auch auf der Toilette ist es bei NISMO etwas anders. Hier hängen dekorativ, Nockenwellen, Bremsen usw.
Nach einer Erfrischung aus dem Getränkeautomat mit originalem GT-R Wasser, kann man im NISMO Shop noch etwas Geld los werden. Der NISMO Shop ist etwas anders als die Motorsport „Fan“ Shops die wir in Deutschland kennen. Vor dem Shop stehen dekorativ die seltenen Motoren wie zum Beispiel der RB26 R2 zum Verkauf. Im Shop selbst kann man nicht nur das typische Merchandising wie, Kleidung, Tassen, Sticker etc. kaufen, sondern man kann für die Skyline GT-R's, Nissan GT-R, 350 Z und 370 Z und sogar S Chassis Neuteile kaufen. Es gibt Ladeluftkühler, Motorteile, Aero Parts, Felgen und Kleinteile direkt zum mitnehmen. Dem NISMO Shopping sind keine Grenzen gesetzt, sofern man den passenden Geldbeutel dabei hat.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
Asphalthelden is powered by: www.petschko.de und www.k-city-production.de
Wir haben euch während unserer Japanreise schon zum Autohersteller Toyota und zu allerlei Tuningschmieden bzw. Tunerlegenden geführt. Heute nehmen wir euch mit zum nächsten großen japanischen Autohersteller und zwar zu Nissan ins Nissan Global Headquarters Gallery. Südlich von Tokyo liegt die Stadt Yokohama in der Bucht von Tokyo. In der Nissan Global Headquarters Gallery zeigt Nissan der Öffentlichkeit kostenfrei die breite Fahrzeugauswahl und die aktuellen Projekte und Zukunftsvisionen.
Wir sind mit dem Zug angereist und mussten, um zu Nissan zu gelangen, erst einmal ein großes Einkaufszentrum durchqueren, welches über dem Bahnhof lag. Am Ausgang angekommen ging es über eine eine Brücke zum Nissan Global Headquarters Gallery.
Von Aussen sieht selbiges eher aus wie ein riesiger hypermoderner Bürokomplex einer großen amerikanischen IT Firma. Die Brücke führt über einen kleinen Fluss direkt in das Nissan Global Headquarters Gallery Gebäude hinein. Hier herrscht ein leicht hektisches Gewusel, da die Nissan Mitarbeiter auch hier unterwegs sind. Sie fahren mit den Rolltreppen und Aufzügen in die oberen Stockwerke und die Besucher pilgern alle ins Erdgeschoss zu der bunten und vielfältigen Ausstellung der Nissan Fahrzeuge. Von oben bietet sich uns dann ein erster atemberaubender Blick über die Fahrzeuggalerie von Nissan.
Die Galerie ist zu den normalen Öffnungszeiten zugänglich und bietet Familien, Touristen und Nissan Fans eine tolle Möglichkeit die Marke Nissan zu entdecken. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. Bei einer großen amerikanischen Kaffeekette kann man sich stärken und entspannen. Für Kinder gibt es Endeckersttationen bei denen erklärt wird wie Mobilität funktioniert und was Nissan eigentlich genau ist und darstellt. Für alle großen Kinder gibt es ebenfalls viel zu entdecken. Die Geschichte von Nissan war an den Wänden verewigt. Ein schöner Hingucker waren alle jemals verwendeten Nissan Zeichen die es während der letzten 85 Jahren seit der Gründung von Nissan gab. Die Marke wurde im Dezember 1933 unter dem Namen Datsun gegründet. Zum Vergleich: Volkswagen wurde erst im Mai 1937 gegründet.
Nissan gehört zu den Top 5 der weltweiten Automarken, bei den global betrachteten Produktionszahlen, neben Toyota, Generalmotors, Volkswagen und Ford. In der heutigen Zeit hat sich die Mobilität natürlich stark verändert: Fahrzeuge sollen nicht nur sportlich sein sondern auch effizient. Fahrzeuge sollen gut aussehen aber auch viel Platz für die Familie oder Stauraum bieten. Themen die jeden Fahrzeughersteller betreffen und beschäftigen, so auch Nissan. Für Nissan geht es aktuell in die Richtung Elektromobilität. Dieses Thema zeigte sich auch sehr deutlich bei den ausgestellten Fahrzeugen. Nissan beteiligt sich als eines von elf Teams in der neuen voll elektrischen Motorsport Rennserie.
Hier werden neue voll elektrisch angetriebene Motoren entwickelt und auf der Rennstrecke unter Volllast getestet. Die Ergebnisse aus diesen Renntest setzt Nissan in der Serienproduktion ein, getreu der Werte wie Nachhaltigkeit, Effizienz und technologischer Fortschritt. Es gibt von Nissan schon zwei frei verkäufliche voll elektrisch angetriebene Serienfahrzeuge. Den PKW Nissan Leaf und den Van e-NV200. Da die Elektromobilität aber noch am Anfang steht bzw. Tankmöglichkeiten, Reichweite, Kosten, usw. bietet Nissan auch einige Modelle mit Verbrennermotor an, die durch einen E-Motor unterstützt werden.
Nissan geht dabei sogar noch einen Schritt weiter. Wer „ökologisch“ fahren will mit einem Nissan Leaf kann auch hier trotzdem sportlich und jung unterwegs sein. Denn den Nissan Leaf gibt es auch als sportliche NISMO Version. Wir haben es uns nicht nehmen lassen und sind diesen sportlichen „öko“ Flitzer mal Probe gesessen. Unsere Einschätzung war, es ist ein wirklich toller Allrounder für den Alltag. Er bietet viel Stauraum, die Ausstattung ist sehr Komfortabel, das sportliche Feeling zieht sich beim Konzept von vorne bis hinten durch und der Verbrauch ist aufgrund des E Motors unvergleichbar. Zum Fahrspaß können wir leider nichts sagen, da es keine Teststrecke zum Fahren gab. Trotz der Zukunftsvision mit Elektromobilität, bleibt die Firma ihren Wurzeln treu. Auch die Modellbezeichnung Skyline wird es weiter im Unternehmen geben, aber ab sofort bei der Tochtermarke Infiniti. Der Infiniti Skyline ist heute eine imposante Luxus Limousine.
Die Sportwägen von Nissan, der Z370 (Nismo) und der R35 GT-R (Nismo) sind unverzichtbar im Rennsport Herzen von Nissan. Nissan bzw. die Rennsportabteilung Nismo stehen nach wie vor für die Freude und die Begeisterung am fahren egal ob auf der Straße oder auf der Rennstrecke.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Heute nehmen wir euch mit in eines der äußersten Randgebiete im Nord-Osten von Tokyo. Wir besuchen golden Boden mit verrauchter Luft - wir besuchen heute die Legende Smokey Nagata den Gründer von TOP SECRET. Top Secret ist bekannt für die Leidenschaft „Top Speed“. Die goldenen PS Boliden sind weltweit bekannt, geliebt und gefürchtet. Eigentlich hatte wir eine auffällige Firma erwartet, die schreit „ Hier werden PS Monster gezüchtet“ aber es war anders: Die Firma versteckt sich unscheinbar in einem normalen Gewerbegebiet und vermittelt eher einen schlichten Eindruck. Es wirkt „Top Secret“
Smokey Nagata ist gebürtig von der nördlich liegenden Insel Hokkaidō, dort hat er als junger Mann das Schrauben in der ortsansässigen Toyota Werkstatt gelernt. Mit 23 Jahren ging er nach Tokyo und musste sich entscheiden entweder ein professioneller Fahrer oder hervorragender „Schrauber“ zu werden. Er entschied sich Schrauber zu werden und bekam einen Job bei Trust, das in Europa und Amerika eher durch die Tochterfirma Greddy bekannt ist. Er arbeitete dort 5 Jahre und lernte viel über das Handwerk des Schraubens und Tunens und knüpfte einige wichtige Kontakte zu anderen Firmen und einflussreichen Menschen aus der Automobilszene.
Warum heißt die Firma Top Secret eigentlich Top Secret ?
Während der Arbeit bei Trust wurden manche Kundenprojekte nicht nur zu den regulären Arbeitszeiten optimiert, veredelt und getestet sondern es wurde manchmal bis tief in die Nacht weitergearbeitet. Diese Nachtaktionen hatten bei Smokey und Trust den Spitznamen „Top Secret“. Diese Nachtaktionen inspirierten Smokey zu dem Firmennamen „Top Secret“.
Warum heißt Smokey eigentlich Smokey?
Smokey ist Raucher, aber daher kommt der Name nicht. Er ist allerdings auch bekannt für sein Streben nach Top Speed. Um seine Top Speed Test an den Fahrzeugen zu machen beginnt er immer damit vorher die Reifen anzuwärmen. Dieses Vorglühen ist ein Burnout direkt vor Beginn des Top Speed Test. Er lässt die Reifen intensiv rauchen. Man kann also sagen: Überall wo Smokey mit seinen Projektautos ist, ist immer auch viel Smoke. Er ist bzw. war auch eines der bekanntesten Mitglieder im berühmten Underground Club dem „Midnightclub“ in Japan. Die Clubmitglieder treffen sich Nachts, um mit ihren modifizierten japanischen Sportwagen die japanischen Highways unsicher zu machen.
Wer ist Top Secret und Was macht Top Secret und Warum sind sie so bekannt ?
Smokey Nagata modifiziert seit den 90'er Jahren Fahrzeuge von Nissan, Subaru, Toyota und Mazda. Wenn er diese Sportwägen selbst gefahren ist, begann in seinem Kopf bereits die Planung was man verbessern könnte oder wo man noch effizienter sein könnte. Es begann meist mit dem Fahrwerk und den Bremsen und ging dann schließlich zu der Fahrzeug-Aerodynamik. Diese Aero Parts wurden dann wiederum verbessert durch Carbon bzw. Kevlar Teile. Um mehr Leistung zu generieren, verbesserte er auch die Motoren. Er wollte ein Gesamtergebnis erschaffen das von außen gut aussieht und angepasst ist, an einen extrem leistungsstarken aber auch leistungsstabilen Motor.
Diese beeindruckenden Gesamtergebnisse kennen wir Importfans anhand von Smokeys Projektautos. Die legendäre goldene MK4 Supra V12 oder der legendäre goldene Nissan Skyline R34 GT-R und die goldene Nissan Silvia S 15 D1-Spec die in der Rennserie D1 Meister geworden ist.
Wir hatten leider das Pech und haben Smokey Nagata an diesem Tag verpasst. Er musste auf ein spontanes Fotoshooting. Wir durften uns aber in Ruhe auf dem Gelände und im Shop umsehen. Nur Fotos in der Werkstatt durften wir nicht machen, da hier gerade neue Projekte für die nächste Messe gebaut wurden und das war natürlich „Top Secret“.
Überwältigt waren wir vom Shop. Hier ist man als Import-Tuner im Paradies. Im Shop kann man die einzelnen Carbon oder Titanteile an der Wand ausgestellt ansehen und nach Bedarf und Größe des Geldbeutels sofort mitnehmen. Egal ob das typische Merchandising oder ein kleiner Öldeckel oder gar eine komplette Titan Auspuffanlage. Hier gibt es alles was das Schrauber Herz begehrt.
Die Top Secret Parts sind so beliebt, dass sie weltweit verkauft und verbaut werden. Viele Tuner schätzen die qualitativ hochwertige und präzise Arbeit von Smokey und seinem Team. Sie sind bereit für diese Qualität auch einen angemessenen Preis zu zahlen. Ganz getreu nach dem Motto „Fake Parts Break Hearths“
Smokey oberste Priorität ist es, den Kunden durch seine Arbeit zufrieden zu stellen und glücklich zu machen. Man soll gern das Auto fahren und Freude an den verbauten Teilen, egal wie klein oder groß der Umbau ist. Für uns steht fest, wir kommen beim nächsten Japanbesuch wieder bei Top Secret vorbei. Wir wollen Smokey treffen!
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Ein Tag in einer vollkommen anderen Welt: Aber was macht Liberty Walk für uns so besonders, warum ist die Marke weltweit so bekannt und so beliebt und das wichtigste: Warum ist LB interessant für die Deutsche Auto- und Tuningszene?
Wataru Kato, der Gründer von Liberty Walk hat seine weltweite Kariere ganz klein angefangen. Schon bevor er den Führerschein hatte, war für ihn klar, dass er beruflich etwas mit Autos zu tun haben will, denn er ist ein Schrauber mit Leib und Seele. 1991 hat er als Gebrauchtwagenverkäufer mit der Liberty Walk Garage angefangen. Seine Leidenschaft für das personalisierte Tuning an Fahrzeugen begann mit einem roten BMW 850, der von Schnitzer umgebaut war. Diesen roten BMW hat Wataru Kato bis heute nicht vergessen, denn das war vielleicht sogar der Ursprung von allem was Liberty Walk heute ist.
Im Jahr 1993 gründete er die Firma Liberty Walk Performance. Am Anfang wurde nur mit normalen Aftermarket Teilen getunt und 2008 fing er an selbst Car-Parts zu entwickeln, zu bauen und zu verkaufen. Sein erstes „Projektauto“ war ein Lamborghini Murciélago. Im November 2009 stellt er diesen Lamborghini Murciélago das erste mal auf der SEMA in Las Vegas aus, damals noch ohne Breitbau.
Die Philosophie von Liberty Walk liegt darin, moderne Super-Cars mit dem Fahrzeugdesign der heutigen Zeit durch die selbst entwickeln Car Parts, welche durch den japanischen Rennsport der 70er Jahre inspiriert wurden, zu etwas Individuellem zu verschmelzen. Daher werden nicht nur Aero-Kits verbaut, sondern auch andere Teile wie Auspuff, Interieur und Luftfederung ergänzt. Der Liberty Walk Stil ist somit viel mehr als einfach nur genietete Fenders. Diese Philosophie führte 2012 zum weltweiten Durchbruch.
Auf der SEMA in Las Vegas sorgte Kato San mit seinem LB Team in diesem Jahr für großes Aufsehen mit der offiziellen Markteinführung der LB Works Reihe. Der Lamborghini Murciélago mit auffälligem Breitbau Aero-Kit lies die Amerikaner ordentlich staunen. 2013 explodierte dann der LB Hype. Erst wurde im Frühjahr Wataru Kato zum 50. Jährigen Lamborghini Jubiläum eingeladen und dann im Herbst 2013 ging es wieder auf die SEMA. Dort stießen wir auch das erste Mal auf Liberty Walk und wir waren sofort fasziniert von dieser neuen, mutigen und innovativen Art des Custom-Fahrzeugbaus. Wir waren positiv überrascht von dem offenen und freundlichen Umgang des Liberty Walk Team mit uns und den anderen Besuchern. Das war für uns von Import Society der Grundstein der Freundschaft mit Liberty Walk.
5 Jahre später haben wir unsere Freunde in Japan in Ihrer Liberty Walk Garage besucht. Wir durften uns alle Autos in Ruhe ansehen und haben eine persönliche Führung von Wataru Katos Sohn bekommen. Hyuma Kato zeigte uns ein paar besonders schöne LB Schätze.
In der „Oldtimer Garage“ stehen die restaurierten und umgebauten japanischen Oldtimer zwischen getunten japanischen Motorrädern und besonderer amerikanischen Dekorationen.
Zuerst hat uns Hyuma sein „Baby“ gezeigt, einen Nissan Skyline Hakosuka mit RB25 NA Motor. Das Schrauben liegt bei LB wirklich in der Familie, wie man bei Hyumas umgebauten Skyline deutlich sieht. Mit viel Liebe zum Detail wurde dieser weiß/grüne Nissan aufgebaut. Hyuma sagte uns der Hakosuka ist noch lange nicht fertig, den es gibt immer etwas zu tun.
„Never-Ending-Baustelle“, etwas das jeder Schrauber kennt. Ein weiteres Highlight in der Garage ist die Nissan Fairlady S30Z. Diese Fairlady stand 2018 auch auf der Essen Motorshow auf dem LB Stand. Diese Lady ist ein schönes Beispiel wie man einen Oldtimer, oldschool aber trotzdem mit neuer Technik tunen kann.
In der Hauptgarage stehen u.a. die aktuellen Projektautos. Auf dem Weg zur Garage wurden wir von einem BMW M4 Zerofighter überrascht. Der Besitzer parkte sein LB BMW direkt vor dieser Garage, stieg aus und lief zum Café rüber. Wir nutzten diesen Moment und schauten uns den Wagen etwas genau an und entdeckten, dass der Schlüssel noch im Auto war. Wir hätten also einfach eine Runde mit dem Auto drehen können. Das Aero-Kit in Verbindung mit den Felgen und dem lackierten Zerofighterdesign ist einfach perfekt und steht dem BMW einfach.
In der Halle selbst standen eine Menge farbenfrohe und sehr aufwändig umgebaute Autos. Ein grüner Lamborghini Murciélago, neben einem roten Honda NSX, neben einem schwarz roten Lamborghini Miura. Dahinter versteckte sich ein gelb-grüner Mazda Savanna RX-3 und ein kleiner blauer Honda Civic.
Vor der Halle stand das brandneu veröffentliche Bodykit für den Toyota GT86. Liberty Walk bietet nicht nur Aero-Kits für Super Cars an wie Lamborghini, Aventador oder Mclaren sondern auch für einige „normale“ Autos. Die japanischen Besitzer solcher LB Super Cars möchten nämlich auch im Alltag mit besonderen Autos fahren. Daher gibt es auch normale Dailycars wie den Toyota GT86 oder Toyota Prius, den Mini Cooper oder die beliebten BMW 4er Serie und den BMW Z4 sowie auch den in Deutschland sehr beliebten Audi A5/S5 und den Mercedes C63 W204 als Liberty Walk Version. Natürlich kosten die Kits für diese Autos ebenfalls Geld, aber Liberty Walk verkauft einfach echte Spezialitäten.
Wir wünschen uns für die deutsche und europäische Szene mehr davon, egal ob Toyota, Nissan, BMW, Audi, Ferrari oder Lamborghini. Es wird Zeit die Szene etwas bunter und individueller zu gestalten und zu zeigen, dass ein Breitbau Bodykit egal ob von Liberty Walk oder von Pandem Rocket Bunny oder von RAUH-Welt mehr ist, als nur ein paar „hingespaxte“ Fenders.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Heute zeigen wir euch etwas für uns sehr Besonderes: Auf einer früheren „Autoreise“ zur Sema kamen wir mit einer mittlerweile weltberühmten japanischen Firma ins Gespräch. Nach einiger Zeit ist aus diesem ersten Gespräch ein freundschaftlicher Kontakt entstanden und dadurch auch eine Einladung zu einer Tasse Kaffee in der Firmenzentrale. Das war für uns ein erster Auslöser, um diese Japan Reise überhaupt erst zu planen.
Heute nehmen wir euch mit zu Wataru Kato, dem Gründer von Liberty Walk in Aichi bei Nagoya, Japan.
Wir haben unsere ganze Reise mehr oder weniger nach diesem Besuch geplant. Das war gar nicht so einfach, da im August auch in Japan Sommerferien sind und viele Firmen Betriebsurlaub haben. Daher blieb nur ein einziger Tag, der für alle passend war und auch an diesem Tag waren alle reichlich beschäftigt, weil es der erste Tag nach dem großen Sommer-LB-Betriebsurlaub war. Die Straße in der Liberty Walk seinen Sitz hat ist eigentlich eine ruhige unscheinbare Straße in einer Kleinstadt, die an Nagoya angrenzt.
Das Erste was wir gesehen haben, war die Außenstellfläche von Liberty Walk. Hier stehen die LB Autos, die zum direkten Verkauf angeboten werden, wie zum Beispiel der weisse Audi R8 mit dem Breitbau-Umbau. Dieser Audi R8 steht ohne Absperrung oder sonstige offensichtliche Sicherheitsabsperrungen einfach auf dem freizugänglichen Gelände, direkt an der Straße.
Der R8 ist von Haus aus ein Seriensportwagen der Eleganz, Schönheit und Sportlichkeit ausstrahlt. Aber auch ein fast perfektes Serienauto, kann man nach seinen persönlichen Vorstellungen noch optimieren. Diesem Achtzylinder R8 hat Wataru Kato mit seinem LB Team jedenfalls ein ganz neues individuelles Aussehen verpasst. Das komplett Bodykit besteht nicht nur aus „Fenders“ sondern auch aus einer Frontschürze, Seitenschwellern, einem Heckdiffusor und einem sog. „Ducktail“ Spoiler. Natürlich ist das Bodykit nicht alles an diesem R8, zum gesamt Paket gehört noch eine FI Exhaust Auspuffanlage, ein AirREX Luftfahrwerk und mehrteilige 20 Zoll SSR Executor Felgen. Bei LB Umbauten steckt die Liebe im Detail, wie man u.a. an den individuell lackierten Bremssättel sieht.
Auf dem Verkaufsplatz stehen nicht nur, neuwertige Luxussportler. Die Japaner sind bekannt für Ihre Liebe zu kleinen Kei-Cars. Das sind Autos unter einem Liter Hubraum. Ja auch diese kann man bei Liberty Walk umbauen lassen. Die neusten zwei verfügbaren Umbauten sind für den Honda S660 und den Daihatsu Copen. Der Honda S660 sieht aus wie ein kleiner NSX. Von weitem glaubt man ein NSX wäre beim waschen eingegangen, weil er zu heiß gebadet wurde. Der kleine NSX ist aktuell nur in Japan erhältlich und ist ein beliebtes DailyCar für die Großstadt. Mit umgerechnet ca. 15.000€ Neupreis ist er in der Anschaffung preiswert und durch seinen niedrigen Hubraum im Unterhalt Steuerfrei.
Der Daihatsu Copen hat auch einen sehr speziellen Umbau. Das Kei Car sieht nach dem LB Umbau aus wie ein kleiner Nissan GTR. Er hat auch einen großen Vorteil zu seinem „großen Bruder“, den Copen gibt es nämlich als Cabrioversion. Wer schon immer ein Cabrio in GTR Optik für den Alltag wollte, der kann sich seinen Traum nun erfüllen. Mit diesen zwei kleinen Hinguckern, wäre man in Deutschland auf dem nächsten Treffen ein ganz Großer.
Die Firma Liberty Walk ist ein schönes Ausflugsziel, nicht nur für Menschen die einen LB Umbau für ihr Auto möchten, oder Autofreaks wie uns, sondern auch für Familien. Hier gibt es auch das LB Cafe. Dort kann man gemütlich einen Kaffee trinken oder zu Mittag essen. Wir haben den Kaffee und das Essen natürlich probiert. Unser Fazit: Großartiger Kaffee, sehr leckeres Essen und der Preis ist durchaus familienfreundlich.
Eine Besonderheit im Café ist der Lamborghini Murciélago. Ein Lamborghini Murciélago ist für sich schon eine Seltenheit, aber dieser hier ist doch nochmal etwas besonderes. Wataru Katos alter Lamborghini Murciélago wurde für den in Japan sehr beliebten Profi Drift Sport umgebaut. Der Fahrer des Lamborghini Murciélago ist der berühmte Drifter Daigo Saito. Er und sein Team waren die ersten „Verrückten“ die mit einem LB Bodykit in einem italienischen Luxus Hyper Car erfolgreich driften gingen. Man muss schon irgendwie positiv verrückt sein, wenn man mit einem Italienischen Supersportwagen, der einen Neupreis von 350.000 Euro hat, an einem materialfressenden und gefährlichen Rennsport teilnimmt, oder?! Wenn der Lamborghini Murciélago nicht im Renneinsatz ist, steht er als Ausstellungsstück im LB Café und man kann sich dieses unglaubliche Projekt in Ruhe ansehen. Wir hatten sogar das Glück und durften Probesitzen und uns so ein wenig fühlen wie ein Profi-Drifter.
Im Gebäude daneben ist der große LB Shop. Hier gibt es die typischen Merchandising Artikel, wie Aufkleber, Modellautos und Caps, aber alles ist sehr schön aufbereitet und präsentiert, eine echte Boutique mit Wohlfühlfaktor! Das Ganze teilt sich auf zwei große Räume auf: Einmal eine Art Spielhalle mit Spielautomaten, wie Rennspiele, Dart, Flipper usw. und einer riesigen Wand voll mit allen jemals hergestellten LB Modellautos. Im Shop selber gibt es dann gefühlt alles zum Thema LB von A wie Aschenbecher bis zu Z wie Zerofighter Kids Car, aber auch Kleidung, Sticker und Anhänger, Handtaschen und Schmuck für Frauen und Männer, Golfzubehör, Deko-Kissen, Krawatten und selbst wer auf dem stillen Örtchen nicht ohne LB Leben kann wird hier fündig. Das Angebot vor Ort ist sogar größer als im Onlineshop,
Ein Ausflug lohnt sich definitiv, denn es gibt noch mehr schöne und seltene Autos zu sehen. Diese zeigen wir im kommenden zweiten Teil unserer Liberty Walk Geschichte.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Unsere Tour durch Japan ist noch nicht zu Ende und unsere Tour durch das Toyota Mega Web auch noch nicht. In einem „kleinen“ Nebengebäude des Toyota Mega Webs ist ein historischer Schatz versteckt: Die History Garage.
Einen kleinen Einblick von der History Garage habt ihr in einem früheren Bericht schon bekommen. Hier war die Sonderausstellung zum 24h Rennen von LeMans. Wer den Bericht noch nicht kennt, es lohnt sich ihn nachzulesen.
Für uns ging es aber jetzt in Richtung Grease GPS. Auf dem Weg dorthin liefen wir einer echten Rallye Bekanntheit über den Weg. Die Rallye Toyota Cellica GT4, ST 185 aus dem Jahr 1992, immer noch mit deutschem Kennzeichen und TÜV Plakette. Im Jahr 1992 bis 1994 gewann sie mehrmals den Fahrertitel und Herstellertitel in der FIA World Rallye Championship.
Die Rallye Geschichte war in Bildern, Timelines und Modellautos ausführliche dargestellt. Eine weitere Besonderheit stand direkt dahinter. Der Toyota 222D. Was ist der Toyota 222D und was machte ihn so besonders? Der 222D war die Antwort von Toyota auf den Ur Quattro von Audi und den Lancia Delta S4. Dieser 222D ist einer der letzten zwei von nur 10 gebauten. Also eine echte Rarität.
Endlich im Grease GPS angekommen waren wir überwältigt. Hier war die größte Ansammlung an zu kaufenden JDM Modellauto aller erdenklichen Größen, Farben, Modelljahre und -versionen. Beeindruckt davon haben wir uns erst einmal eine kleine Auszeit im Cafe & Bar Grease gegönnt. Bei einer gemütlichen Tasse Kaffee kann man im Restore Pit, den Schraubern beim Restaurieren ihrer Oldtimer durch eine große Glaswand zusehen. Die Besonderheit hier ist, dass Kinder wenn sie möchten, unter Anleitung beim Schrauben helfen können, im originalen Toyota Mega Web Overall. Ralf wäre hier gern wieder ein Kind gewesen.
Im Obergeschoss gab es die nächsten History Highlights: In einer Art Theaterkulisse der japanischen 60ér Jahre wurden Autos, Mode, Lifestyle und der Traum, dass jeder Japaner ein eigenes Auto besitzen kann, gezeigt. Hier wurde das damalige typische Leben nachgestellt. Es gab Autos von Toyota, Nissan und Honda zu sehen und sogar einen kleinen deutschen VW Käfer. Hier fühlte man sich wie in einer anderen Zeit.
Ein schönes Ausstellungsstück aus dieser Zeit war die Nissan Fairlady Z 432 BJ 1971. Dieses wunderschöne restaurierte Sondermodell, wurde damals entwickelt um ein japanisches Gegenstück zu den europäischen Luxussportwägen zu sein.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Heute machen wir einen Ausflug der anderen Art. Wir fahren über die Regenbogenbrücke in eine andere Welt. Okay, das klingt jetzt etwas zu sehr nach Fantasie-Welt aber es ist wirklich so.
Wir sind mit dem Zug unterwegs nach Odaiba. Odaiba ist eine künstliche Insel in der Bucht von Tokyo. Um nach Odaiba zu kommen muss man über die sog. Rainbowbridge fahren. Die Rainbowbridge hat ihren Namen nicht von der Regenbogenstrecke aus Mario Kart erhalten, sondern weil sie am Abend in bunten Farben beleuchtet wird. Aber für alle Mario Kart Fans: Man kann beim Anbieter MariCar im Mario Kostüm über die Rainbowbridge fahren, nur man darf nicht mit Bananenschalen werfen.
Doch zurück zum Thema: Wenn man auf der Insel Odaiba ankommt ist es eine gänzlich andere Welt im Vergleich zur Innenstadt von Tokio. Ein großer Strand, sehr viel Grünflächen und zahlreiche Ausflugsziele für Familien und Touristen erwarten uns.
Eines dieser Ausflugsziele ist das Toyota Mega Web. Wir haben hier schon einen kleinen Bericht über die Sonderausstellung zum 24h von Le Mans am Anfang unserer JDM Montags-Artikel veröffentlicht. Heute aber möchten wir euch das Toyota City Showcase zeigen. Grob gesagt kann man es mit der BMW Welt in München vergleichen, nur eben mit Toyota Fahrzeugen und Toyota Antriebstechnik. Der Eintritt ist frei und es ist jeden Tag von 11-21 Uhr geöffnet. Im ersten OG des Showcase gibt es ein Cafe und eine große Technologie-Zone. Hier wird großen und kleinen Toyota Fans genau erklärt und gezeigt, wie Mobilität funktioniert und wie Mobilität in Zukunft aussehen kann.
Wer möchte kann beim kostenlosen Sicherheits-Fahrsimulator, virtuell über die Straße und auch über Rennstrecken fahren. Man kann zum Beispiel mit dem Toyota FT1 über eine Gran Tourismo Strecke fahren. Wer sein Geschick beim echten Fahren testen will, kann auch über die kleine Teststrecke mit einem Segway eine farbige Route nach fahren.
Für alle Schrauber zeigt Toyota das neue 8-Gang Stufenlose Automatik Getriebe. Hier kann man sich in Ruhe ansehen wie das Getriebe aufgebaut ist und es wird unkompliziert erklärt wie es funktioniert. Wann sieht man schon ein ausgebautes und teil-zerschnittenes Getriebe ?
Toyota zeigt natürlich auch seine Hauptantriebsart: Der Hybrid Antrieb wird hierbei kinderleicht erklärt, am Fahrzeug mit digitaler Unterstützung. Die digitale Unterstützung sah so aus, dass auf einem XXL Tablett in verschiedenen Sprachen (u.a. Deutsch), erklärt wurde, wie beispielsweise die entstehende Energie beim Bremsen, in die Batterie gespeist wird und zu einem anderen Zeitpunkt das Fahrzeug durch diese Energie rein oder teil-elektrisch bewegt wird. Zeitgleich zur digitalen Erklärung gab es ein Lichtsignal am Ausstellungsfahrzeug.
Eine große Hoffnung für die Zukunft im Hause Toyota ist der Wasserstoffantrieb. Wir haben über den Antrieb im Toyota Mirai schon berichtet. Im Showcase wurde dieser Antrieb ebenfalls ausführlich erklärt. Das Modell stand vor einer großen LED Wand. Auf der LED Wand wurde ein Luftstrom simuliert und gezeigt wie er durch die Front angesaugt wurde und im Fahrzeug dann in Bewegung umgewandelt wird. Das gesamte Wasserstoffantriebssystem wurde schön am Modellfahrzeug gezeigt. Man konnte die Carbontanks deutlich sehen und die zu und Ableitungen und deren Sicherheitssystem. Falls es zu einem Leck kommen sollte gibt es unzählige Sicherungsventile die eine „Katastrophe“ verhindern sollen.
Im Vergleich beim handelsüblichen Verbrentnermotor gibt es keine Sicherheitsventile. Sollte die Kraftstoffleitung einen Riss haben, tropft es einfach heraus.
Design ist ebenfalls ein großes Thema hier. Es gibt eine extra Station wo versucht wird einfach zu erklären wie ein Auto designt und entwickelt wird. Design ist grenzenlos, das sieht man auch deutlich an den Entwicklungsideen für die Zukunft.
Im Erdgeschoss des Toyota Showcase kann man nach Herzenslust die verschiedenen Toyota Modelle anschauen und bei vielen sogar Probesitzen. Hier stehen aktuelle Fahrzeuge wie der Toyota CH-R, der neue Toyota Crown RS, der Toyota Vitz (Yaris), und einige andere. Vom Toyota Tuner TRD und GazooRacing gibt es auch einige getunte Toyota Versionen und man kann bei TRD für den Toyota GT86 eine ganze Wand an Tuningteilen bestaunen.
Bewundern kann man auch den Lexus LFA von GazooRacing. Ein LFA ist schon eine Seltenheit im JDM Bereich und dann noch eine Rennversion vom 24h Rennen sehen zu können ist ein kleines Wunder.
Was uns ebenfalls verwundert hat, wie offen und herzlich Toyota und die Japaner mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen umgehen. Es gibt eine kleine Sonderausstellung, den Toyota Heartful Plaza, mit Fahrzeugumbauten für behinderte Menschen. Unter der Marke Welcap gibt es für verschiedenste Toyota Modelle ein breites Angebot an individuellen und bezahlbaren Rollstuhlumbauten. Diese Fahrzeuge können sogar vor Ort kostenlos getestet und probegefahren werden.
Auch die anderen Toyota Fahrzeuge und die TRD Versionen können kostenlos vor Ort gefahren werden. Hierzu muss man sich nur vorab für sein Wunschfahrzeug online anmelden. Nach dieser Anmeldung kann man auf der Toyota Mega Web Teststrecke selber sein Traum-Toyota fahren. Wir konnten aber leider keine Testfahrt machen, da wegen den Sommerferien alle freien Termine ausgebucht waren. Aber unsere Japan Tour ist ja noch lange nicht am Ende.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Durch den Monsun ging es weiter. Auch heute hatte uns der Regen wieder voll im Griff aber wir ließen uns trotzdem nicht aufhalten und erreichten in den Randgebieten Tokyos unser heutiges Ziel - Matchless Crowd Racing. Matchless Crowd Racing, auch MCR genannt, ist eine bekannte Nissan Tuningschmiede. MCR hat einen legendären Nissan Skyline R34 GTR in rot gebaut, der auf den japanischen Rennstrecken einige Rekorde geknackt hat. MCRs engster GTR Mitstreiter ist die Japanische Firma Mine's. Mine's haben wir auf unserer Reise auch besucht aber dazu kommt an einem andern JDM Montag ein eigener Bericht.
MCR steht für grandiose Tuningumbauten an Nissan GTRs und an Fairladys, aber auch an den Silvia Baureihen. MCR und Nissan gehören einfach zusammen. Die japanische Firma verfeinert und optimiert die Fahrzeuge komplett, von Motor und Steuergerätsoptimierung über Aero Parts bis hin zu Fahrwerksdynamik. Wer es möchte und sich leisten kann, kann seinen Nissan egal ob Neuwagen oder Legende komplett umbauen lassen, vom MCR Gründer Kobayashi-San persönlich.
Die Umbauten von MCR sind eher für die Rennstrecke und den Rennbetrieb ausgelegt. Dabei besteht wie bei den meisten japanischen Firmen, der Reiz darin, das beste aus den gesamten Fahrzeugen herauszuholen. Es geht hierbei nicht darum, zum Beispiel nur extrem viel Leistung zu haben, sondern diese viele Leistung auch durch Komponenten wie dem passenden Getriebe oder ein dafür ausgelegtes Bodykit im Einklang zu perfektionieren. Als wir bei MCR ans Hallentor klopften, stach uns gleich Ihr aktuelles Demo Car ins Auge. Das dynamische Nissan Rot des R35 ist kaum zu übersehen.
Wir fragten ganz höflich beim Mechaniker ob wir uns in der Firma etwas umsehen dürfen. Er schaute uns etwas überrascht an und sagte nur kurz „English“. Wir nickten mit den Köpfen und er holte sein Handy heraus und fing an darauf zu tippen und es uns dann unter die Nase zu halten. Er zeigte uns ein Übersetzungsprogramm in dem stand, dass es ihm sehr leid tue, aber sein Englisch nicht so gut sei wie unseres. Wir nahmen ebenfalls unsere Handys zur Hand und gaben in den Übersetzter die selbe Frage nochmals ein und ließen diese vom Programm auf Japanisch übersetzten. Es war für uns eine ganz neue Erfahrung, digital mit jemandem zu sprechen, der direkt vor einem steht. Aber scheinbar ist das in Japan normaler als in Deutschland.
Er erlaubte uns die Firma anzusehen und erzählte uns, natürlich per Handy, einige interessante Sachen über die Firma MCR und das aktuelle Demo-Car. Wir fragten selbstverständlich nach, ob Kobayashi-San auch da wäre. Der Mitarbeiter vertröstete uns leider, das Kobayashi-San aktuell sehr beschäftigt ist und nicht gestört werden darf.
Der vibrant-rote R35 Nismo ist das aktuelle Vorzeigefahrzeug von MCR. Es wurde schon viel umgebaut daran. Kobayashi-San hat ein schönes Auge für Details und Stil. Das sieht man deutlich an den schön passenden 20 Zoll BBS Dura Felgen mit der Endless Carbon Bremsanlage. Im Motorraum waren die Abdeckungen durch Carbon Abdeckungen getauscht worden und die Haubendämpfer wurden ebenfalls getauscht. Und was uns gleich aufgefallen ist, war neben dem vielen serienmäßigen Carbon, das Vollcarbon-Dach, das MCR für umgerechnet 2300€ im Shop anbietet, natürlich plus Arbeitszeit. Warum aber sollte man sein bestehendes Dach durch ein Vollcarbon-Dach für so viel Geld ersetzten? Für MCR aber ist die daraus entstehende Gewichtsreduzierung im Rennbetrieb sehr wichtig. Das originale Dach wiegt ca 7,1 kg und das Vollcarbondach 2,6 Kilo. Die Reduzierung um 4,5 kg mit einer Optimierung des Schwerpunktes bringt im Fahrverhalten bessere Ergebnisse. Weitere Modifizierungen sind aktuell in der Testphase.
In der Werkstatt war gerade ein Kundenfahrzeug auf der Hebebühne. Ein brilliantweißer R35 Nismo. Hier wurde im Kundenauftrag eine Volltitan-Auspuffanlage ab Kat eingebaut. Eine Endless Carbon Bremsanlage war ebenfalls schon verbaut, zusammen mit Yokohama Wheels. Dieser GTR war scheinbar nicht das erste mal bei MCR.
Für uns die war die wichtigste Frage, die nach dem legendären roten R34 GTR. Ein Traum für alle Godzilla Fans und ein Albtraum für alle anderen. Dieser rote Godzilla ist bekannt dafür, dass er seine Gegner auf der Rennstrecke ziemlich alt aussehen lässt. Leider war der rote R34 zur Zeit nicht hier, sondern an einem anderen Standort untergebracht. Aber er hatte eine Alternative für uns auf Lager, den legendären silbernen R34, sozusagen den Street-Zwilling. Den silbernen R34 hat sich Kobayashi-San selbst zum 60. Geburtstag geschenkt und ihn so optimiert wie er es wollte. Sein Ziel war es, dass der GTR auf den ersten Blick wie ein Serien GTR aussieht und man nur auf den zweiten Blick erkennt, was hier alles modifiziert wurde. Das hat er wohl sehr gut hinbekommen, wirkt der Wagen auf den ersten Blick wie ein sehr cleaner GTR in tadellosen Zustand.
Auf den zweiten Blick erkennt man die Feinheiten. Der Innenraum ist ausgestattet mit einer M-Spec Lederausstattung und der Dachhimmel und die Sonnenschutzblenden wurde gesattelt. Die Yokohama Wheels und die Endless Bremsanlage unterstreichen diesen klassischen Look. Unter der Vollcarbon Nismo Haube versteckt sich ein heftig modifizierter RB Motor. Die dort aufgebaute Leistung, hört man auch deutlich aus der Volltitan Auspuffanlage. Gänsehaut pur. Wir waren sprachlos beim Anblick von diesem bemerkenswerten GTR.
Wenn man die legendären „HotVersionVideos“ ansieht, sagen die bekannten japanischen Rennfahrer, Manabu Orido und Nobuteru Taniguchi, dass dieser Street Legal GTR, einen großen Reiz ausübt, wenn man ihn fährt. Die Fahrdynamik ist unbeschreiblich und der Sound ist unverwechselbar. Das Fahren ist etwas „Retro“, da man hier noch schaltet und kuppelt.
Kobayashi-San sagt, er liebt seinen R34 weil er hier nicht nur Gast in seinem Auto ist, wie ist in den heutigen Supersportlern ist. Hier ist es wirklich noch so, dass man eins mit dem Auto und der Straße ist. Als wir uns verabschieden und bedankten wollten, hatten wir noch ein besonders schönes Erlebnis. Wie selbstverständlich lief Kobayashi-San an uns vorbei. Ich glaube Ralf fiel in diesem Moment das Herz in die Hose. Sofort verbeugte sich Ralf vor ihm, wie man es in Japan eben so macht. Der Mitarbeiter erklärte ihm darauf kurz wer wir sind, was wir hier tun und woher wir kommen. Seine Reaktion auf unsere weite Reise war typisch freundlich japanisch und er bot uns sofort ein gemeinsames Foto und ein Autogramm an. Nachdem wir uns damit einen weiteren "Autotraum" erfüllt hatten ging es zurück zum Zug. Wir werden bei unserer nächsten Japan Reise wieder bei MCR vorbei schauen, aber dann im neuen MCR Standort. Vielleicht haben wir dann Glück und sehen den roten R34 GTR.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Weiter geht es heute mit unserer JDM Reise - Teil 5. Wir sind immer noch in Tokyo, wo wir eigentlich auch fast immer Glück mit dem Wetter hatten. Die Sonne strahlte vom Himmel und die Temperaturen stiegen meist auf knapp 40 Grad. An diesem Mittwoch war aber alles anders. Das japanische U-Bahn TV zeigte in seiner Vorhersage Wolken und Regen an. Wir dachten uns dabei nicht viel und erwarteten einen kurzen „Hitze-Schauer“ und planten für diesen Tag eigentlich einen Ausflug in die Randgebiete von der Stadt, wo knapp 30 Kilometer vom Tokyo Hauptbahnhof entfernt unser Ziel lag - die Yashio Factory.
Erstmal für alle Bayern als Vergleich, der Zulassungsbezirk München (Kennzeichen M) hat einen Umkreis vom Hauptbahnhof von maximal 20 Kilometer, es war also eine ganz schöne Strecke. Der kurze Hitzeschauer hat sich dann auch noch als waschechter Monsunregen herausgestellt. Diese Naturgewalt hat uns aber nicht abgehalten, den Gründer von Yashio Factory, Herrn Kazuyoshi Okamura zu besuchen. Herr Kazuyoshi Okamura war positiv überrascht als zwei klatschnasse deutsche Fans an das Hallentor seiner Firma klopften und respektvoll fragten ob sie sich etwas umsehen dürften. Schnell war das Eis gebrochen als klar wurde, dass die Arbeit und Erfolge der Firma sogar in Europa bekannt waren.
Yashio Factory ist eine kleine japanische Tuning Firma, die sich auf den Umbau von Nissan Silvia Modelle spezialisiert hat. Der Schwerpunkt der Umbauten liegt auf der Balance zwischen der
Leistungssteigerung und dem Straßenkomfort. Einfach ausgedrückt, Kazuyoshi Okamura möchte dass man mit seinen Fahrzeugen auf der Rennstrecke Erfolge feiern kann und anschließend damit auch gerne
noch auf eigener Achse wieder heimfährt. Seine persönliche Bestleistung war eine bemerkenswerte Rundenzeit von 58 Sekunden auf dem Tsukuba Circuit mit seiner Nissan Silvia S15. Einen Namen hat
sich Kazuyoshi Okamura durch seine perfektionierten Kühlsysteme im Rennsport gemacht. Seiner Meinung nach liegt der Erfolg eines Fahrzeuges und die Stabilität eines Motors in der Kühlung. Bei den
extremen Belastungen auf der Rennstrecke und im Driftsport muss die Kühlung des Motors optimal sein um bestmögliche Zeiten zu erzielen ohne den Motor zu schädigen. Dieser Gedanke hat aus einer
hobbymäßigen Leidenschaft den Grundstein seiner Firma gemacht.
Wer in Deutschland die Driftserie D1 verfolgt kennt die leuchtend pinken Silvias von Yashio Factory. Die Firmenfarbe ist genau dieses Magenta Pink und so sind die meisten Fahrzeuge auch lackiert. Sie stechen im Renn- und Driftsport nicht nur farblich heraus sondern auch mit ihren Erfolgen.
So wundert es uns nicht, dass Kazuyoshi Okamura mit seinen Umbauten nicht nur seine eigenen Fahrzeuge verbessert, sondern auch viele Kundenfahrzeuge in Japan und China umbaut. Yashio Factory verbaut für seine Projekte nur Markenteile aus dem Hause, Nismo, HKS, Endless, Rays, Bride und selbstentwickelte Teile. Bei Felgen und Reifen setzt er meist auf Yokohama Wheels und Yokohama Tires - weil „Fake Parts break Hearts!“ Seine selbst entwickelten Teile sind so beliebt, dass diese über die Seite RHD Japan auch in Deutschland bestellt werden können. Natürlich in der Firmenfarbe pink oder alternativ in grau.
Wir wurden herzlich von Kazuyoshi Okamura und seiner Mitarbeiterin Serina Suzuki aufgenommen und uns wurde die Werkstatt gezeigt und die aktuellen Umbauten erklärt.
Die Werkstatt wirkt im ersten Moment etwas chaotisch, aber auf denn zweiten Blick sieht man das aufgrund des Monsuns die Fahrzeuge schnell vom Vorplatz in die Halle gebracht wurden und so der Platz einfach begrenzt war. Serina Suzuki erzählte uns, dass sie selbst auch eine begeisterte Drifterin und Schrauberin ist und in ihrer Kategorie schon einige Erfolge mit ihrem Nissan 180 SX – S13 feiern konnte. Nach einem tollen Vormittag wollten wir uns schließlich wieder zu Fuß Richtung Bahnhof auf machen aber Herr Kazuyoshi Okamura wollte uns nicht durch den Monsun laufen lassen. Er bestand vielmehr darauf, uns in seinem Trainingsauto zum Bahnhof zu fahren. Dieses Angebot konnten wir natürlich nicht abschlagen und wurden so von den Beiden zum Bahnhof gefahren. Unser pinkes Drift Taxi brachte uns also sicher zum Bahnhof und was soll ich sagen, das Gefühl war unbeschreiblich. Das Trainingsauto ist für Driftanfänger mit sanften 350 PS aufgebaut, die sich im Straßenverkehr anfühlen wie wenn man in einem normalen Neuwagen über die Straßen gleitet. Am Bahnhof angekommen war auch für die Japaner vor Ort das Auto ein echtes Highlight und wir hatten einen weiteren unvergesslichen Tag auf unserer JDM Tour hinter und gebracht.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Als ersten Pflichtbesuch im Bezug auf Tuning Firmen auf unserer Reise haben wir uns für die berühmte japanische Tuning Firma Spoon Sports Co., Ltd. entschieden. Etwas versteckt im westlichen Randgebiet von Tokyo finden wir schließlich die kompakte Tuningwerkstatt mit separatem Bürogebäude. Spoon Sports steht für die Liebe und Leidenschaft zu Honda. Diese Liebe entstand, wie sollte es anders sein im Motorsport. In den 70er Jahren begann diese Liebelei mit den Honda N Modellen, diese Kleinautos, auch K-Cars genannt, waren sogar auf dem deutschen Markt verfügbar.
1988 wurde Spoon Sports Co., Ltd. gegründet und bietet die einzigartige Verbindung, aus optimalem Komfort und bestmöglichem technischem Fortschritt. Um diese Philosophie zu gewährleisten hat Spoon Sports Co., Ltd. ein hauseigenes Güte- und Prüfsiegel, das die Echtheit und die strengen Qualitätsansprüche nachweist.
Wir hatten das Glück und konnten den ersten Renncivic E-AT sehen, der in den späten 80er Jahren vom Firmengründer Tatsuru Ichishima, selbst gebaut wurde. Mit diesem Civic haben Ichishima und sein Team auf den japanischen Rennstrecken nicht nur Erfahrungen sammeln können sondern auch einige Erfolge gefeiert. Dieser bekannte Civic war in einem bemerkenswert gutem Zustand und man hätte theoretisch einsteigen und losfahren können. Wenn man vor dem Wagen steht, spürt man sofort seine Renngeschichte und ich habe sogar eine leichte Gänsehaut bekommen.
Ab den 90 Jahren eroberte Spoon Sports Co., Ltd. schließlich die ganze Welt. Sie drehten ihre Langstreckenrunden auf dem Nürburgring in Deutschland und auf dem Thunderhill in Nordkalifornien und sorgten für Aufsehen in der VLN und im USTCC (United States Touring Car Championship) .
Die tiefe Leidenschaft zu Honda in Verbindung mit Motorsport dauert nun schon über 40 Jahre. Diese Partnerschaft treibt Spoon Sports Co., Ltd. seit dem an, um revolutionäre Tuningparts für den Rennsport und den Aftermarket zu entwickeln. Ihre bekanntesten Entwicklungen sind Carbonmotorhauben sowie andere Aeroteile, Bremsanlagen und effizientere Motorteile, wie auch Fahrwerks- und Karosserieparts.
Die Lieblingsfahrzeuge von Spoon Sports Co., Ltd. sind eindeutig der legendäre Honda NSX, die Honda S2000 und der Civic Type R.
In der Firmengeschichte waren diese drei Modelle immer mit großartigen Umbauten, auf den Rennstrecken in den Firmenfarben Blau-Gelb, zu sehen.
Spoon Sports Co., Ltd. ist eine öffentlich zugängliche Werkstatt auf zwei Stockwerken. Da die Werkstatt im 1 OG ist, sind beide Stockwerke mit einem Aufzug für Autos und Carparts verbunden. Die Mechaniker und Besucher müssen die Treppe benutzen. Man kann als Honda Besitzer dort sein Fahrzeug zum Kundendienst oder zum Tuning Umbau vorbeibringen.
Wir als Besucher durften uns dort auch alles in Ruhe ansehen und konnten den Mechanikern beim Schrauben zusehen. Im Erdgeschoss kann man von der Straße aus zusehen wie im separaten klimatisierten Raum Motoren, Getriebe und Fahrwerksteile bearbeitet und optimiert werden.
Die japanischen Mechaniker arbeiten wie zu erwarten war sehr sauber und gründlich. Ich kann mich nicht erinnern jemals eine so saubere Werkstatt, wie bei Spoon Sports Co., Ltd. gesehen zu haben. Man hätte dort wortwörtlich vom Boden essen können. Wir haben dann eine Weile einem Mechaniker zugesehen, wie er an einer S2000 eine Kupplung getauscht hat, und wie für den neuen Honda Civic Type R FK8 neu entwickelte Spoonparts angepasst wurden.
Auch wenn man mit den Mechanikern nicht reden konnte, ob der „kleinen“ Sprachbarriere, hatte man nie das Gefühl zu stören und unerwünscht zu sein.
In der Werkstatt stand auch ein Honda Civic Type R FD2 zum Verkauf, leider fehlte uns das nötige Kleingeld. Hondafahrer und Fans können auch vor Ort Modellautos, Merchandisingprodukte und Tuningparts kaufen.
Auf der Ausstellungsrampe steht der wohl aktuell berühmteste Civic von Spoon Sports Co., Ltd.
Der Honda Civic Type R FD2. Was aber macht diesen FD2 so besonders ?
Dieser FD2 ist Halter des Streckenrekordes für Vorderrad betriebene Fahrzeuge auf dem Tsukuba Circuit. Wer noch nichts von Tsukuba gehört habt, es ist einer der berühmtesten Rennstrecken in ganz Japan, wo Tuner seit vielen Jahren Rundenrekorde anstreben. Ganz zu schweigen davon, dass der Track heute in so ziemlich jedem einschlägigen Videospiel spielbar ist.
Dieser FD2 wird auch im amerikanischen Rennsport, in der Super Lap Battle x Global Time Attack, von Daijiro Yoshihara gefahren. Daijiro Yoshihara ist berühmt geworden durch die Formula D und hat dort auch einen Meistertitel eingefahren. Daijiro ist mit dem FD2 auch in Zukunft auf der Jagt nach neuen Bestzeiten und Rekorden.
Wir können jedem der nach Tokyo fliegt nur empfehlen einen Vormittag bei Spoon Sports Co., Ltd. einzuplanen und ein bisschen japanisches Rennsport- und Tuningfeeling
mitzunehmen.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Wir alle kennen die berühmte Szene im Tokyo Drift Film, als Sean und Twinkie im giftgrünen VW Touran im japanischen Untergrundparkhaus einfahren. Es ist eine ausgelassene Stimmung und so weit das Auge reicht sieht man nur „fette Kisten“. So ähnlich ging es uns, als wir in Akihabara ins UDX Parkhaus gegangen sind.
Akihabara ist das berühmte Elektronik-, Videospiel- und Animeviertel. Hier ist verrückt gerade mal der Standard. Hier blinkt, leuchtet und schillert alles in schrillen Farben. Mitten im Herzen von Akihabara befindet sich nun das UDX Gebäude. Normalerweise bauen die Japaner ihre Häuser eher schmal, aber nicht hier. Das Wahrzeichen des Stadtteils ist das flächengrößte Gebäude mit 4800 qm, das entspricht einem Bundesliga Fußballfeld. 22 Stockwerke voller Shoppingläden, Restaurants und Geschäftsbüros ragen in die Höhe, aber das interessanteste für uns liegt im Untergrund - die 3 Parkebenen!
Das UDX ist in Tokyo eins der größten und berühmtesten Parkhäuser. Die extrem flache Einfahrt und die hell erleuchteten Ebenen mit breiten Parkplätzen laden geradezu ein zum Tuning Treffen.
Wir alle kennen die überragenden Bilder von Tuning Events aus dem UDX, die im Internet verteilt sind. Wir hatten zwar nicht das Glück an einem Event teilnehmen zu können, aber das UDX ist auch außerhalb der Events, beliebt um sein Auto sicher und zentrumsnah abzustellen.
Man darf als Fußgänger durch das Parkhaus gehen, muss sich aber an die Regeln halten. Und die Regeln heißen: Kein anderer darf belästigt werden und die Autos dürfen nur angeschaut und nicht angefasst werden.
Das erste was uns aufgefallen ist: Die Japaner stehen auf weiße Autos, egal ob als Daily oder als Liebhaberfahrzeug. Nicht nur wir waren mit der Kamera im UDX unterwegs. Ein Honda Typ R Fahrer hat die unverwechselbare Kulisse des Parkhauses genutzt um seinen Honda von einem Fotografen shooten zu lassen. Ja, so etwas ist erlaubt in diesem Parkhaus, so lange man sich an die Regeln hält. Manche Japaner nutzen das UDX scheinbar auch als Dauerparkplatz, der Besitzer eines Bentleys hat unter seinem Fahrzeug sogar eine Schmutzauffangdecke.
Wegen Vandalismus muss sich auch der Besitzer des Nissan Skyline R34 GTR's keine Sorgen machen. Godzilla ist sicher im UDX. Für uns war es ein besonderes Erlebnis, so ein Fahrzeug in diesem Zustand live sehen zu können. Und für alle die jetzt fragen, ja es ist ein echter GTR, es ist sogar ein V Spec II Nür.
Mal etwas anderes zeigte definitiv der Toyota Prius Fahrer. Als Spritsparer kann man auch richtig stylisch durch die City cruisen. Tief mit zweiteiligen Felgen und einer großen Brembo Bremsanlage.
Wer es etwas luxuriöser möchte, kommt in dem Fall mit dem Lexus LS 460 auf seine Kosten. Dieser schöne V8 stand direkt an der Einfahrt des Parkhauses.
In Deutschland wird man manchmal aufgezogen, wenn ein Auto nicht tief genug ist und als „Busfahrer“ bezeichnet. In Japan gibt es eine ganze Busfahrer-Communitiy – hier werden die 7-Sitzer aus dem Hause Honda und Toyota zu richtigen Hinguckern. Da ist auch Mutti mit ihrem „Pampersbomber“ sehr cool unterwegs.
Aber auch außerhalb vom UDX, auf den Straßen von Akihabara sieht man schöne Fahrzeuge. Hier werden die Legenden noch selbst gefahren und kurz am Straßenrand geparkt, um sich schnell einen traditionell japanischen Snack zu holen. Es lohnt sich also einfach auch irgendwo an einer Kreuzung oder einem schönen Platz kurz Pause zu machen und einfach zu warten auf die schönen Dinge die da kommen werden.
Text: Jasmin Stuelpner, Bilder: Ralf Eberhardinger
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Wangan Expressway. GTR`s und Supras rasen durch die Nacht. Nebenan das turbinenartige Geräusch eines umgebauten RX-7. Ein goldener Lamborghini mit Neonlichtern parkt am Rand. So oder ähnlich stellen wir uns alle gerne das autoverrückte Japan vor. Doch der Alltag ist natürlich auch im Land der aufgehenden Sonne ein etwas anderer. Jasmin und Ralf haben bei aller Begeisterung auf ihrer Japanreise auch vor einem „Realitycheck“ der Straßen in Tokyo nicht Halt gemacht und nicht nur erstaunliches festgestellt, sondern auch ein lustiges kleines „Oköauto“ entdeckt.
Als wir im Sommer 2018 in Tokyo unterwegs waren, haben wir tatsächlich eine interessante Entdeckung gemacht. Die Japaner sind eben doch alle etwas anders: Hier wird im Straßenverkehr nicht gehupt und auch nicht gedieselt. Das Straßenbild ist im Gegensatz zu den deutschen Großstädten extrem leise. Man hört hier eher die kleinen Mofas, die mit ihren typischen 2-Takt Motoren, durch die City cruisen. Der „Straßenlärm“ ist hier geprägt von „Hybridschleichern“, normalen Benzinern und Wasserstofffahrzeugen.
An einem besonders heißen Tag waren wir also auf dem Tokyo Tower in Tokyo. Von der Aussichtsplattform haben wir, an der nächsten Straßenkreuzung, ein großes Volkswagen Zeichen, an einer Hausmauer gesehen und hatten dort ein VW Autohaus vermutet. Wir dachten uns, das müssen wir uns mal anschauen, ob die japanischen VW Autohäuser so aussehen wie die Deutschen. Wir haben dann zwar kein VW Autohaus gefunden aber dafür etwas anderes sehr Interessantes: Etwas überrascht standen wir vor einer etwas „seltsamen“ Tankstelle und einem riesigen Glasgebäude mit nur einem Auto drin.
Das mussten wir uns natürlich genauer ansehen und so traten wir von der glühenden Hitze hinein in den voll klimatisierten Showroom, mit dem Toyota Mirai und zwei netten, hübschen japanischen Damen in Dienstuniform. Eine der beiden Damen, kam gleich auf uns zu mit einem Tablet in der Hand und einem sehr sympathischen Lächeln im Gesicht. Nach einer japan-typisch höflichen Begrüßung fing die Dame auch sofort an uns mithilfe ihres Tablets einige Informationen zum Mirai zu geben. Was ist der Mirai, was bedeutet das Wort Mirai, was kann der Mirai, was ist so besonders am Wasserstoff Antrieb? Zur Unterstützung begann auf dem XXL Bildschirm an der Wand eine Informationspräsentation zu laufen.
Das Wort Mirai bedeutet Zukunft. Und das Thema Zukunft wurde hier in jedem Punkt berücksichtigt. Was passiert, wenn es irgendwann keinen Kraftstoff mehr gibt oder der Kraftstoff zu teuer wird? Na dann tankt man einfach Wasserstoff. Es ist eigentlich ganz einfach; Die Lösung für unser Diesel- und Feinstaubproblem ist vielleicht doch greifbarer als man denkt. Ein Auto ohne Emissionen (null Co2), mit guter Reichweite (ca. 500 bis 650 km) und unkompliziertem, schnellen tanken (ca. 3 bis 5 Minuten).
Das Design des Mirai ist einfach und klar, aber durch die großen Kiemen in der Front sehr markant. Das Heck sieht zwar etwas nach dem Helm von RoboCop aus aber ein Zukunftsauto darf vielleicht auch etwas anders aussehen als die durchschnittlichen Mittelklasse Limousinen. In dieser ganzen Optik fehlt der gewohnte Auspuff, den der Mirai aber nicht braucht, denn er „stößt“ nur etwas Wasserdampf aus. In dem „Atmospheric Blue Metallic“ macht der Mirai einen jungen und dynamischen ersten Eindruck. Der Innenraum erinnert ein wenig an ein Ufo aber im positiven Sinn. Es ist alles sehr übersichtlich, bedienerfreundlich, stylisch und modern. Das digitale Tacho Display ist mittig ins Armaturenbrett eingelassen. In der Mittelkonsole ist eine schöne Mischung aus oldschool Knöpfen und Touchbedienfeldern. Natürlich besteht das Interieure wie heute vielerorts aus jeder Menge Plastik, aber immerhin ist es sauber und schön verarbeitet und die Sitze kann man in drei unterschiedlich farbigen Lederausstattungen bestellen. Der Mirai ist ein reiner 4-Sitzer, da es auf der Rücksitzbank auch eine Mittelkonsole gibt. Im Kofferraum ist mit 361 Litern ausreichend Platz.
Aber wie funktioniert nun eigentlich ein Wasserstoff Fahrzeug? Im Chemieunterricht haben wir alle vielleicht einmal die „Knallgasprobe“ gemacht und dabei gelernt, das Wasserstoff durchaus gefährlich ist, wenn er z.B. mit Luft bzw. Sauerstoff in Berührung kommt. Allerdings, Wasserstoff ist nahezu unbegrenzt verfügbar auf der Welt. Wasserstoff lässt sich auch umweltfreundlich herstellen und einfach transportieren und speichern. Der Wasserstoff wird an der Wasserstofftankstelle, wie auch beim Benzin & Diesel, über einen Zapfhahn getankt. Der Wasserstoff wird in zwei speziell entwickelten Karbontanks unter dem Fahrzeuginnenraum gespeichert. Zum Antrieb des Autos wird der Wasserstoff in die Brennstoffzellen im Motorraum geleitet und reagiert dort mit dem Sauerstoff, der durch die großen, kiemenartigen, Lufteinlässe in den Verdichter gelangt. Durch diese chemische Reaktion entsteht Wasser statt Abgas und schließlich auch die Elektrizität, die den Elektromotor antreibt. Zusätzlich wird in einer separaten Batterie die Bremsenergie gespeichert und als Unterstützung z.B. beim Überholen eingesetzt. Diese Batterie kann man auch extern über einen normalen Hausstromanschluss laden und das Auto zur Not auch damit fahren. Der Elektromotor hat eine Leistung von 155 PS mit 335 NM mit einer Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Brennstoffzellenautos sind damit vermutlich auch nicht mehr oder weniger gefährlich wie die normalen Verbrennermotoren. Explodieren tun Brennstoffzellenautos eigentlich nur in Actionfilmen. Ein Leck in der Leitung ist sehr unwahrscheinlich, aber wenn doch eins auftreten sollte, gibt es einige Sicherheitsventile und Sensoren. Diese Sensoren und Ventile schützen das Fahrzeug auch im Falle eines Unfalls.
Der Mirai zeigt wenigstens nun einmal wie ein echter Wendepunkt in der Automobilität aussehen könnte. Er ist total „öko“ und dabei doch irgendwie auch „stylisch“. Und bevor jetzt wieder die großen Diskussionen anfangen, natürlich muss auch der Wasserstoff produziert werden usw. aber uns geht es hier auch nur darum einen Blick in ein anderes „Autoland“ zu eröffnen und deren Umgang mit den aktuellen Herausforderungen zu zeigen. Abgesehen davon: So verrückt wie die Japaner sind wird es bestimmt für dieses Auto in naher Zukunft auch Tuningteile geben, damit der junge „Öko“ von morgen die „Soko Poser“ in den Diesel-gesperrten Innenstädten ärgern kann.
Text: Ralf Eberhardinger, Andreas Leffler Bilder: Ralf Eberhardinger, Jasmin Stuelpner
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Im Sommer 2018 waren unsere Jasmin und ihr Ralf auf großer Japan- und JDM Tour quer durch das Land der aufgehenden Sonne. Ihre Erlebnisse haben wir hier für euch gesammelt und werden euch nun Artikel für Artikel ins gelobte Land der JDM Fangemeinde mitnehmen. Viel Spaß und schöne Reiseträume
Die Autoindustrie in Japan ist ähnlich wie in Deutschland aufgestellt, nur was bei uns BMW, Audi, VW und Co sind, sind dort eben Honda, Nissan, Toyota und Co. Bei uns gibt es beispielsweise die BMW Welt und dort gibt es im Hafen von Tokyo eine kleine künstliche Insel mit dem Toyota Mega Web. Das Toyota Mega Web ist ein gigantisches Einkaufszentrum mit einem Toyota Themen Park rund um die Toyota Modelle und das Thema Mobilität. Im Sommer war hier noch eine große Sonderausstellung, um den ersten Toyota Sieg beim großen 24h Rennen von LeMans zu feiern. Das japanische Interesse an den europäischen Langstrecken- bzw. Ausdauerrennen begann schon in den 50er Jahren, der erste Angriff begann in den 70er Jahren. 1985 startete auch Toyota mit dem Toyota 85c. Das Ziel war damals wie auch heute, die 24 Stunden durchzuhalten und natürlich zu gewinnen. Es dauerte bis zum endgültigen Sieg 33 Jahre. Dann, 2018 stürmte die Marke Toyota mit einem Hybrid das erste mal in der Geschichte, das Siegerpodest.
In den 33 Jahren wurden aus jedem Rennen, jedem Rückschlag und jedem Etappensieg die gewonnen Erfahrung genutzt. Diese aber wurde nicht nur für den Rennbetrieb genutzt sondern auch für den Serienbau, der Alltagsfahrzeuge und so wurden aus Erfahrungen Legenden.
Ohne dieses Rennen gäbe es vielleicht keinen Toyota GT-One mit 380 km/h Höchstgeschwindigkeit oder auch nicht den legendären Supra. (Für alle die jetzt schimpfen wollen, für uns ist es auch DIE Supra.) Für die Motorenentwicklung, ist der Renneinsatz sehr wichtig, wie man auch an dem Einsatz von Hybrid Motoren seit 2012 erkennt, bei dem übrigens auch ein deutsches Entwickler Team beteiligt war. Die Toyota Motorsport GmbH in Köln.
Die verschiedenen Toyota Rennfahrzeuge können in dieser Ausstellung kostenlos und bis spät in die Nacht besichtigt werden. Es war ein richtiger Geheimtipp, dieses Sonder-Museum ohne extreme Absperrungen. Man konnte ganz nah an die Autos ran und ihre Renngeschichte förmlich spüren. Die Autos sprechen eigentlich für sich aber wer etwas mehr Informationen wollte, konnte sich auf den vielen Informationstafeln tiefer in die Materie einlesen. Also, auch wenn die Ausstellung bereits nicht mehr gezeigt wird, wenn ihr mal in Tokyo seid, vergesst nicht dem Toyota Mega Web einen Besuch abzustatten.
Text: Ralf Eberhardinger, Bilder Ralf Eberhardinger, Jasmin Stuelpner.
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